Feel Racing: Aprilia, BMW oder ein Space-Shuttle
«August waren alle in Ferien, auch ich», sagte Feel-Racing-Chef Daniele Casolari auf die Pläne seines Teams für 2014 angesprochen. Ende der Saison wird sein Auftrag für das BMW-Werksteam enden, der Italiener muss sich nach anderen Möglichkeiten umschauen. «Ich werde Gespräche mit unserem jetzigen Hauptsponsor GoldBet über die Zukunft führen.»
«Mit BMW in der Evo-Klasse anzutreten, ist eine Option», meinte Casolari zu SPEEDWEEK.com. «Priorität hat aber weiterhin Superbike zu fahren. Einfach wird das nicht. Wenn du über 20 Jahre im Fahrerlager bist, hast du überall Beziehungen: bei Ducati, bei BMW. Aber das bedeutet gar nichts. Im Moment führe ich keine offene Diskussion. Während der Ferien habe ich versucht nicht an das Business zu denken. Ich schaue mir an, was möglich ist. Ich habe keine Eile – ich könnte auch entscheiden aufzuhören. Es ist nicht so, dass mir der Arzt gesagt hat, dass ich wie verrückt für den Rest meines Lebens Geld auftreiben muss, um ein Team zu haben. Wenn ich Ende September nicht weiß wie es weitergeht, dann ist es gescheiter aufzuhören. Als Erstes muss ich mit den Sponsoren reden. Wenn ich ein gutes Budget habe, kann ich machen was ich will: mit Aprilia, Ducati – mit einem Space-Shuttle. Dann können wir zum Mond fliegen. Wir lieben es, außergewöhnliche Dinge zu tun.»
«Die Evo-Klasse ist die einfachste Lösung, aus technischer Sicht», weiß der Teameigentümer. «Budget brauchen wir so oder so. Wir müssen klären, ob Sponsoren Interesse an der Evo-Klasse haben. Und wir müssen herausfinden, ob die Evo-Klasse die Zukunft der Superbike-WM ist oder nur eine temporäre Lösung. Jeder spricht davon, dass Evo die Regeln ab 2015 sein werden. Aber das steht nirgends geschrieben. Das hängt auch davon ab, was die Hersteller wollen.»
«Wir haben genügend Werkserfahrung, um ein Motorrad vorzubereiten», unterstreicht der Italiener. «Die Frage ist, welcher Fahrer Evo fahren möchte. Superstock-Fahrer vielleicht. Einen wie Chaz Davies brauche ich nicht fragen. Außer, er hat im Januar noch keinen Job. Wir wollen aber nicht auf niedrigem Level agieren, wir wollen etwas machen, das einen Sinn ergibt. Es geht nicht nur um Resultate, sondern um das Gesamtbild. Wir wollen nicht im Fahrerlager sein, nur um hier zu stehen. Es braucht ein sinnvolles Projekt.»