SBK 2014: Superbikes sterben aus, Evo ist angesagt
2014 werden in der Superbike-WM bis zu 300.000 Euro teure Werksrenner gegen seriennahe und entsprechend viel günstigere Evo-Bikes antreten. Längst zeichnet sich ab: Außer den Topteams der jeweiligen Hersteller wird kaum noch einer mit einem echten Superbike antreten. Will sich ein Privatteam ein solches Motorrad kaufen, hat es lediglich die Auswahl zwischen Aprilia, Ducati und Kawasaki, von den anderen Herstellern wird es Stand heute keine Kunden-Superbikes geben.
Nicht nur neue Teams wollen zukünftig mit Evo-Bikes antreten, sondern auch solche, die in diesem Jahr noch echte Superbikes einsetzen. Grund für den Umstieg sind die Unterhaltskosten. «Alleine die Elektronik und Motorrevisionen werden für eine Saison mit einem Superbike 150.000 Euro mehr kosten als mit einem Evo-Bike», rechnet MR-Racing-Teamchef Mario Rubatto vor. «Mit Löhnen für Elektronik-Spezialisten kalkuliere ich mit bis zu 300.000 Euro Einsparpotenzial.»
Rubatto: «Für ein Evo-Bike brauche ich keinen Laptop»
«Die Evo-Klasse wird für ein Privatteam wesentlich überschaubarer», ist der Schwabe überzeugt. «Ein guter Evo-Pilot wird die WM auf Rang 13 bis 16 abschließen. In der Evo-Wertung ist er damit in den Top-5. In der Vermarktung wird es so sein, dass es besser ist drittes Evo-Bike zu sein, als als Superbike hinter einem Evo-Bike ins Ziel zu kommen. Das sehen wir ja in der MotoGP-WM mit den Claiming-Rule-Bikes.»
Wenn es 2014 nur noch zwölf Werks-Superbikes gibt, dann landet das beste Evo-Team ebenso auf Rang 13 oder auch mal auf Rang 10, wie es heute für das beste Privatteam der Fall ist: bei deutlich geringeren Kosten. «Wenn wir mit dem Evo-Bike fahren, brauchen wir keinen Laptop», ist Rubatto überzeugt. «Wir müssen nur den Motor der Ducati hinbekommen, das ist nach Evo-Reglement aber einfacher als jetzt mit den Superbike-Regeln. Teure Updates von Ducati entfallen.»