Carlos Checa über SBK: «Nur Motorleistung zählt»
Der glänzende Höhepunkt seiner schmerzlichen Panigale-Saison ist für Carlos Checa der Sieg in der Superpole beim Saisonauftakt in Australien. Das ist auch seine einzige schöne Erinnerung an ein Rennen, das ansonsten sehr hart war und im Krankenhaus endete, weil ihn Marco Melandri abschoss. «Ich habe eine wirklich gute Rundenzeit hingelegt und ich weiß, dass das größte Handicap der Panigale der Topspeed ist», erklärte der 41-Jährige SPEEDWEEK.com. «Wir haben 30 PS weniger Leistung als die Vierzylinder und wenn dir die fehlen, hast du keine Chance. Vor allem dieses Jahr, mit den Reifen. Die Hersteller merken, wie wichtig mehr Leistung ist. Nicht wie in der Vergangenheit, mit anderen Reifen. Jetzt ist der Leistungsunterschied so riesig. Wir können dagegen kämpfen, das Chassis können wir besser abstimmen, aber nicht auf allen Strecken. Ganz offensichtlich wurde es für mich, als wir das Bike in Aragón getestet haben. Wir haben genau so viel Zeit auf der Geraden verloren wie mit dem alten Bike. Zudem hatten wir noch Probleme mit dem Chassis.»
«Ich wusste, dass dieses Jahr keine sportliche Herausforderung für mich sein würde, es war eine technische», hielt der Weltmeister von 2011 fest. «Ich habe meine Einstellung von Anfang an geändert, auch wenn ich die Superpole in Australien gewann. Unglücklicherweise war es ein echt schweres Wochenende für mich, da ich Bauchschmerzen hatte. Hinzu kamen die Stürze, bei denen ich mir den Fuß gebrochen, meine Hand und Schulter lädiert habe. Die Schulterschmerzen zogen sich durchs ganze Jahr, auch beim Kart und Fahrrad fahren. Selbst wenn ich nicht unter den Schulterproblemen gelitten hätte, denke ich nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hätte. Ob ich nun Achter, Neunter oder Sechster geworden wäre, macht nicht den großen Unterschied. Ich habe die Herausforderung angenommen. Als ich das erste Mal auf der Maschine saß wusste ich, dass ich damit keine Meisterschaft gewinne.»
Es endete dort, wo es begann: in Jerez
Bereut hat Checa, der während des Saison-Finales in Jerez seinen Rücktritt erklärte, seine Entscheidung bei Ducati zu bleiben nicht: «Mir ging es um das neue Bike und die technische Herausforderung, der ich mich stellen wollte. Ich bin ehrlich gesagt auch nicht unglücklich über meine Entscheidung es probiert zu haben, auch wenn ich mir zuletzt die Hüfte gebrochen habe. Wenn ich zurückblicke, bin ich sehr zufrieden mit den Dingen, die ich getan und die Orte die ich gesehen habe, all die Maschinen und die Leute, die ich kenne. Die Freundschaften, die ich gewonnen habe, machen mich zu dem, der ich jetzt bin. Ich weiß, dass ich nicht der beste Fahrer der Welt bin und auch nicht der beste Mensch, aber ich versuche mich jedes Jahr zu verbessern. Ich kenne meine Grenzen. Ich bin gegen Fahrer angetreten, die besser sind als ich, aber ich bin besser als damals als ich angefangen habe. Ich mache gute Fortschritte und ich fühle mich als Fahrer und Person reifer als vor 20 Jahren. Ich bin glücklich meine Karriere dort zu beenden, wo sie vor 20 Jahren begann – in Jerez.»