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Phillip Island: Evo-Klasse hat Feuertaufe bestanden

Von Kay Hettich
Davis Salom und Niccolo Canepa sind die Spitze der Evo-Bikes

Davis Salom und Niccolo Canepa sind die Spitze der Evo-Bikes

Beim Saisonauftakt der Superbike-WM 2014 teilten sich erstmals hochgetunte Superbikes mit seriennäheren Evo-Bikes eine Rennstrecke. Ein Fazit.

Der Aufrüstungswahn in der Superbike-WM nahm in den vergangenen Jahren beängstigende Züge an. Tuningspezialisten entlockten den serienmässigen Triebwerken so viel Leistung, dass sie sogar mit den MotoGP-Prototypen konkurrieren konnten.

Damit soll bald Schluss sein, 2014 werden wir letztmals derart heissgemachte Superbikes erleben. Einen Vorgeschmack auf die Zukunft gab es in Australien, als die neue Generation, die sog. Evo-Bikes, gegen die 'echten' Superbikes antraten – und sie büssten weniger Zeit ein, als es manchem Superbike-Piloten lieb war.

In beiden Rennen war Kawasaki-Ass David Salom der schnellste Evo-Pilot. Im zweiten Lauf büsste der Spanier lediglich 15 sec auf den siegreichen Sylvain Guintoli ein. Pro Runde sind das lediglich 1,07 sec. Dabei ist Phillip Island mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit jenseits der 170 km/h eine der Rennstrecken, mit einem der höchsten Top-Speed-Anteile!

Übrigens: Beim Meeting auf Phillip Island vor einem Jahr war das in etwas der Rückstand, den die Semi-Werksbike von Honda und Suzuki auf die Spitze eingebüsst haben.

Die bei Salom gemessene Höchstgeschwindigkeit betrug 303,4 km/h (die Ducati von Niccolò Canepa war gleich schnell). Die Aprilia von Marco Melandri pfefferte dagegen mit 319,5 km/h durch die Lichtschranka, Sieger Guintoli brachte dagegen nur 313,0 km/h zu Stande. Ein hoher Top-Speed ist also sicher kein Nachteil, entscheidet aber nicht zwangsläufig über Sieg oder Niederlage. Für den Zuschauer ist er ebenso eher von geringer Bedeutung. Einen Unterschied von 10 km/h wird man nicht mit blossem Auge feststellen können.

Der erste Auftritt der Evo-Klasse in Australien kann durchaus als gelungen bezeichnet werden. Sie ist nicht nur ein Lückenfüller, sie sind eine willkommene Ergänzung. Es ist davon auszugehen, dass die Evo-Bikes bei manchen Meetings noch dichter zur Spitze aufschliessen können –vor allem wenn Pirelli wie angekündigt spezielle Reifen für diese neue Klasse liefern wird.

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