Aprilia rätselt: Was läuft bei Marco Melandri schief?
Letzte Woche gab es bei Aprilia Krisensitzung, Superstar Marco Melandri hat drastische Änderungen an seiner RSV4 verlangt, um endlich siegfähig zu sein. Aprilia lenkte ein, obwohl es sich laut Rennchef Romano Albesiano um ein Set-up handelt, das so noch kein Fahrer vor ihm wollte.
«Nach fast 20 Jahren Rennsport weiß ich was ich brauche, um schnell zu sein», argumentierte Melandri. In den Trainings klappte auch alles gut, die Rennen wurden mit den Rängen 6 und 11 aber zu einem erneuten Desaster. Der ehemalige 250er-Weltmeister liegt in der Gesamtwertung nur auf Rang 6, bereits 55 Punkte hinter Leader Jonathan Rea (Pata Honda).
Nach Lauf 2 verließ Melandri wutentbrannt das Parc fermé. «Nach dem guten Start ins Wochenende sind diese Ergebnisse enttäuschend», schnaubte er. «Freitag und Samstag sah es so aus, als hätten wir den richtigen Weg eingeschlagen. Letztlich bedeuten diese Ergebnisse nur eins: Wir haben nach wie vor sehr viel Arbeit vor uns.»
SPEEDWEEK.com bat Rennchef Albesiano um Erklärung: «Das erste Rennen war nicht so schlecht, Marco machte einige Fehler, aber die Performance war normal. Er hätte auch aufs Podium fahren können. Was im zweiten Rennen passierte, verstehen wir nicht, wir untersuchen das noch. Wir wissen nicht, ob mit ihm etwas schief lief oder mit dem Reifen. Ich will keine Mutmaßungen anstellen und mit dem Finger auf jemanden zeigen. Er sagte, das Hinterrad hätte viel zu stark durchgedreht.»
«Bis zum Warm-up war alles sehr gut», fuhr der Italiener fort. «Was uns Marco während des Wochenendes gezeigt hat, das zweite Rennen ausgenommen, zeigt, dass sein Weg mit der Abstimmung der richtige sein könnte. Bis Samstagabend war sein Gefühl für das Motorrad okay, wir haben nur noch einige Kleinigkeiten verstellt. Bis zum zweiten Rennen war es das beste Wochenende, das wir bislang hatten.»
Alle Superbike-Teams bleiben einen weiteren Tag in Imola, um am Montag zu testen. «Wir müssen herausfinden, was schief lief», gibt Albesiano die Richtung vor. «Dann werden wir versuchen zu bestätigen, dass unsere Erkenntnisse mit dem Set-up richtig sind. Das war ohnehin so geplant – auch ohne die Ereignisse in Rennen 2.»