Leon Camier lieber bei BMW als in MotoGP
Leon Camier hofft auf ein gutes Motorrad für 2015 – am Liebsten eine BMW
Leon Camiers Karriereplanung sah vor, dass er dieses Jahr für das Team Iodaracing Project von Giampiero Sacchi auf einer Aprilia MotoGP fährt. Doch die italienische Mannschaft fand nicht genügend Geld für zwei Fahrer, servierte Camier trotz Zusage vor dem ersten Rennen ab und fährt nur mit dem Italiener Danilo Petrucci.
Als sich dieser am 4. Mai im Warm-up des Jerez-GP am rechten Handgelenk verletzte, fragte Iodaracing bei Leon Camier an, ob er als Ersatz für Petrucci verfügbar wäre. Der Engländer, wenig nachtragend und derzeit ohne Perspektive in seiner Karriere, hörte sich das Angebot an – und sagte ab.
«Ich hatte mehrere Gründe dafür», erzählte er SPEEDWEEK.com in Donington Park. «Von Aprilia wollte ich Garantien haben, dass ich die Saison für Iodaracing fertigfahren kann, ich wollte den Deal, den wir im Winter ausgemacht haben. Nur für zwei oder drei Rennen will ich nicht aufs Motorrad springen. Das Team steckt in Schwierigkeiten, das hätte mir nichts gebracht. Aprilia konnte mir die geforderte Sicherheit nicht garantieren, also lehnte ich ab. Iodaracing braucht einen Sponsor. Wenn sie diesen finden, fahre ich gerne für sie. Momentan können sie mir keinen längerfristigen Job anbieten. Ich fahre ein paar Rennen für sie, helfe bei der Motorrad-Entwicklung, gebe mein Bestes und dann? Dann fange ich wieder von vorne an.»
Gutes Gefühl mit BMW
Seit dem zweiten Rennen der Superbike-WM am 13. April im MotorLand Aragón ersetzt Camier bei BMW Italia den nach einem Autounfall im Gesicht verletzten Sylvain Barrier. Auf der S1000RR fühlt sich der 27-Jährige ausgesprochen wohl: «Ich würde zu gerne bei BMW bleiben. Für das Motorrad habe ich ein gutes Gefühl, die Techniker sind brillant und wir verstehen uns, was wirklich wichtig ist. Ich versuche bei BMW zu bleiben, weiß aber nicht, ob das möglich ist. Um mit Teams über nächstes Jahr zu reden, ist es noch zu früh.»
Das Thema MotoGP hat sich für dich erledigt? «An MotoGP bin ich nur interessiert, wenn ich ein gutes Motorrad bekomme», sagte der Brite. «In der Superbike-WM ist es gleich: Wenn du kein gutes Bike hast, bist du nirgendwo. Auf dem richtigen Motorrad fährst du vorne und jeder hält dich für einen Helden. Auf einem schlechten Bike arbeitest du genau so hart, stehst aber wie ein Depp da – so ist das Leben. Ich glaube, dass es in der Superbike-WM mehr Möglichkeiten für mich gibt. Speziell jetzt, wo die Evo-Regel kommt.»