Max Neukirchner bald wieder in der Superbike-WM?
Interviews gehören nicht zur Lieblingsbeschäftigung von Karsten Jerscke, Chef der Landsberger Firma 3C. Und Fragen nach einem möglichen Superbike-WM-Einsatz seiner IDM-Piloten Max Neukirchner, Javier Fores und Lorenzo Lanzi schon gar nicht. Auch wenn sich der seit diesem Jahr mit seinem Team 3C-Ducati in die IDM eingestiegene Jerschke weiterhin extrem bedeckt hält, ließ er sich erste Hinweise auf die Zukunft entlocken.
«Wir planen eventuell Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM», eröffnete er. «Die Rennen in Magny-Cours und Jerez würden uns interessieren.»
Es ist ein offenes Geheimnis, dass das 3C-Team gemeinsam mit Ducati schon länger an der Wildcard-Idee arbeitet und auch über den WM-Einstieg nachdenkt. «Die endgültige Entscheidung, bei welchem Rennen wir dieses Jahr noch dabei seine werden, fällt nach dem IDM-Rennen in Assen. Dann wissen wir auch, welcher Fahrer an den Start geht.»
Viel Lob von Ducati
Erfreut war man in der 3C-Zentrale über die mehr als positiven Äußerungen aus der Ducati-Chefetage. Denn Superbike-Direktor Ernesto Marinelli ist voll des Lobes, was die Firma von Karsten Jerschke betrifft: «Ich war mehrfach dort und die Firma ist unglaublich. 3C ist definitiv die beste Karbon-Fiberglas-Fabrik, die ich bislang gesehen habe. Was sie leisten ist unbeschreiblich, ihre Technik ist das Maß der Dinge.»
«Die Zusammenarbeit mit 3C in Deutschland ist sehr positiv», unterstrich Marinelli im Exklusivgespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir sind sehr glücklich über deren Resultate und unsere Beziehung. Die Resultate könnten nicht besser sein, sie leisten unglaubliche Arbeit. Der Level des Teams steht dem in der Weltmeisterschaft in nichts nach, sie würden sich auch in der WM gut schlagen.»
Karsten Jerschke ist an einem WM-Einsatz 2015 nicht uninteressiert. Doch er ist Geschäftsmann, der Rennsport nicht nur aus Spaß an der Freude betreibt. Nach dem mehr als perfekten Auftritt in der IDM Superbike würde der Perfektionist beim WM-Einstieg noch einen draufpacken wollen.
«Wir müssten für einen WM-Einstieg vor allem personell zulegen», weiß Jerschke. «Seit dem IDM-Lauf in Schleiz haben wir mit Lorenzo Lanzi ja noch einen dritten Fahrer dabei. Es war schon eine Herausforderung ein drittes Motorrad zu betreuen und auch die Elektronik zu händeln. Aber es lief überraschend gut.»
In den nächsten Wochen wird sich Jerschke, der auch in seiner Landsberger Firma die Zügel fest im Griff hat und nicht unter Arbeitsmangel leidet, die Frage stellen müssen, ob er den WM-Einstieg wagen will. «Vielleicht bleiben wir auch noch ein Jahr in der IDM», überlegt er.