Leon Camier: «Die MotoGP-Honda passt zu mir»
Weil sich der MotoGP-Weltmeister von 2006 am Handgelenk operieren lassen musste, schwang sich beim Indy-GP der arbeitslose Leon Camier für den US-Amerikaner auf die Honda RCV1000. Zuvor fuhr Camier in der Superbike-WM von Aragón bis Sepang die BMW S1000 RR von Sylvain Barrier, in Laguna Seca ersetzte er Claudio Corti auf der MV Agusta F4 RR.
Ohne Testfahrten war der erste MotoGP-Einsatz des Briten eigentlich ein Himmelfahrtskommanda. Doch der Brite fand sich schnell mit der Kunden-Honda zurecht, steigerte vom Freitag auf Samstag um zwei Sekunden und büsste im Qualifing nur 0,5 sec auf Gresini-Pilot Alvaro Bautista mit einer Prototypen-Honda ein – immerhin Startplatz 16.
«Ich muss an diesem Wochenende viel lernen. Alles ist neu für mich, die Strecke, das Bike, die Karbonbremsen, die Bridgestone-Reifen», sagte Camier nach dem Qualifying. «Ich kann im Rennen mehr lernen als an den zwei Tagen zuvor zusammen, davon bin ich überzeugt.»
Ein Elektronikproblem verhinderte das aber. Die ersten vier Rennrunden behaupte sich der 28-Jährige auf Platz 15, dann zwang ihn der Defekt an die Box.
«Ich habe gleich nach dem Start gespürt, dass etwas nicht stimmte. Aber ich habe mich trotzdem mächtig ins Zeug gelegt. Ich wollte einfach fahren und möglichst weit vorne ankommen. Aber das Problem verstärkte sich, ich musste an die Box», beschrieb der Honda-Pilot sein Problem. «Ich fuhr noch einmal raus, aber es hatte sich nichts gebessert. Schade. Trotzdem, ich habe unheimlich viele neue Erfahrungen gesammelt.»
In Brünn am kommenden Wochenende erhält Camier eine weitere Chance. Er ist zuversichtlich. «Wir wissen jetzt, wo wir uns verbessern müssen. Ich mag das Chassis, das Motorrad passt zu meinem Fahrstil. In Brünn möchte ich mehr zeigen», grinst der Britische Superbike Champion von 2008.