Max Neukirchner: Wieso Startplatz 12 das Maximum war
Als Zweiter in Superpole 1 schaffte Max Neukirchner mit Bravour den Sprung in Superpole 2, in der die Top-12 die Startplätze in den ersten vier Reihen ausfahren. Auf die ersten Minuten verzichtete der Sachse und griff erst gegen Ende an.
«Ich hatte nur noch einen Qualifyer» erklärte der 3C-Ducati-Pilot SPEEDWEEK.com. «Den war ich gewohnt, deshalb wollte ich nicht noch extra mit Rennreifen rausfahren. So wusste ich gleich, wie ich ans Gas gehen muss. Ich konnte noch mal schneller fahren , das Problem bleibt aber, dass das Motorrad die Linie nicht hält, wenn man ans Gas geht.»
Neukirchner war als Zwölfter 0,2 sec langsamer als sein Teamkollege Javier Fores. Auf Davide Giugliano (Startplatz 2) aus dem Werksteam büßte er 1,3 sec ein. «Ich bin etwas ratlos», gab der Sache zu. «Liegt es an der Elektronik oder an der Balance des Fahrwerks – sehr schwierig. Es kann auch sein, dass Giugliano einfach schneller ist, er fühlt sich mit Sicherheit auch sehr wohl auf dem Bike. Er fährt das Bike schon das ganze Jahr, sie haben die Elektronik im Griff. Er weiß ganz genau, was er den Mechanikern sagen muss, damit sich das Motorrad besser einlenken lässt. Wer gedacht hat, dass wir hierher kommen und den Werks-Jungs eine drüberbraten, den muss ich leider enttäuschen.»
Grundsätzlich hat die Umstellung für dich aber geklappt? Wir reden von einer guten Sekunde Rückstand, das Chassis, der Motor und die Reifen sind neu für dich, Fores und dein Team.
«Für das erste Mal ist das okay», meinte der Deutsche Vizemeister. «Ich muss aber sagen, dass es in der IDM einfacher ist ein Motorrad abzustimmen. Da muss man mehr Augenmerk auf das Fahrwerk legen und nicht noch an tausend andere Dinge denken, damit das Motorrad perfekt dasteht.»
Was ist in den Rennen von Startplatz 12 möglich? «Meine Rundenzeiten sind konstant langsam», grübelte Neukirchner. «Im vierten Training lagen meine Zeiten bei 1:39,5 bis 39,8 min. Ich würde gerne eine halbe Sekunde schneller fahren, aber es ging nicht mehr. Wenn ich mehr versuche, verbremse ich mich, muss in den Kurven weit gehen, dann werden die Zeiten noch langsamer. Meine Rundenzeiten liegen dort, wo ich bin – Platz 12. Ich muss dem Team trotzdem ein ganz großes Lob aussprechen. Was die hier für einen Aufwand betreiben, was wir alles gewechselt und probiert haben, das ist Spitze.»