BMW auf Startplatz 17: Schlechtester Hersteller!
Das Team von BMW Italia ist klein aber fein, dort arbeiten hervorragende Spezialisten. Dass sie in der Superpole am Samstagmittag trotzdem eine Klatsche sondergleichen erhielten, hat tiefliegende Gründe.
«Unser Problem ist, dass wir nur mit einem Fahrer am Start sind, wir haben keinen Vergleich und stehen alleine da», sagt Marc Bongers, Entwicklungs-Ingenieur von BMW und für die Elektronik am Motorrad zuständig. «Sylvain ist etwas verloren.»
Der Franzose hat im März 2014 nur mit viel Glück einen Autounfall überlebt, Ende Juni kehrte er in die Superbike-WM zurück. Beobachter sind sich einig: Er ist nicht mehr der Alte.
Wie groß seine Verunsicherung ist, zeigt sich auf Phillip Island: Der 26-Jährige stürzte bei den Testfahrten am Montag und Dienstag, dazu im Qualifying am Freitag. Drei Motorräder verunstaltete er dabei nachhaltig.
Der traurige Höhepunkt diese Woche: Startplatz 17 in der Superpole, damit ist BMW schlechtester der acht Hersteller!
Alle im Team BMW Italia sind sich einig: Das Motorrad hat das Potenzial für viel mehr.
An der schlechten Ausgangslage änderte sich auch im Warm-up nichts: Barrier dümpelte mit 2,541 sec Rückstand auf den Schnellsten (Tom Sykes/Kawasaki) auf Rang 18, damit war BMW erneut das Schlusslicht unter den Herstellern.
Zwangsläufig fällt dieses Ergebnis auf BMW zurück. Der Fan an der Rennstrecke oder zu Hause vor dem Fernseher unterscheidet nicht zwischen den Werksteams oder werksunterstützten Teams der sieben anderen Hersteller und dem Privatauftritt des Teams M&T Racing von Piero Guidi, das unter dem Namen BMW Italia firmiert.
Das Team bekommt lediglich Motor und Elektronik von BMW München – im Rahmen des Kundensport-Programms. Zu wenig, um in einer Weltmeisterschaft vorne mitzufahren. Wenn dann noch der Fahrer außer Form ist...