Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

WM-Leader Leon Haslam: Erster Sieg seit fast 5 Jahren

Von Ivo Schützbach
Besser hätte der Einstand von Leon Haslam im Aprilia-Werksteam kaum sein können: Mit den Rängen 2 und 1 übernahm der Engländer auf Phillip Island die Führung in der Superbike-Weltmeisterschaft.

Von Fans und Medien wurde Leon Haslam in den letzten vier Jahren belächelt und gescholten, als er für Honda und BMW fuhr. Der 31-Jährige war öfters verletzt, bei BMW und Honda fand er in seinem jeweils ersten Jahr ein Team vor, das vor allem elektronisch nicht auf der Höhe war.

Ganz anders Aprilia. Sylvain Guintoli wurde letztes Jahr Weltmeister mit der RSV4, deren Elektronik gilt als die Beste im Superbike-Fahrerlager.

Haslams Siege kündigten sich an: Schon am Samstag war er sich sicher, dass er im Renntrimm unschlagbar sein würde. Wenn es dann auch noch heiß ist, umso besser.

Und es war heiß – nicht nur auf dem Asphalt. Auch die Action ließ keine Wünsche offen. In beiden Rennen matchte sich Haslam in den letzten Runden mit Kawasaki-Star Jonathan Rea und Ducati-Werksfahrer Chaz Davies.

Dass Haslam nicht schon den ersten Lauf gewann, hatte er sich selbst zuzuschreiben. Nach einem Fahrfehler musste er ins Gras und verlor drei Sekunden. Auf dem Zielstrich waren es 0,039 sec, die zum Sieg fehlten.

«Ich muss froh sein, dass ich bei meinem Ausritt nicht gestürzt bin», erzählte der Vizeweltmeister von 2010. «Das war einzig mein Fehler. Die ersten zwölf Runden achtete ich auf meine Reifen und schaute, wo ich schneller und wo langsamer bin als Rea. Nach meinem Fehler musste ich alles geben, die letzten sechs Runden habe ich alles gegeben.»

Den Sieg im ersten Lauf knapp verfehlt, holte er ihn im zweiten noch knapper – 1/100 sec vor Rea! Haslam gewann zum ersten Mal seit dem 16. Mai 2010 in Kyalami auf Suzuki. Sein vierter Karriere-Sieg, der 31. Podestplatz.

«In der letzten Kurve habe ich alles richtig gemacht», meinte er nach seinem Windschattenduell mit Rea. Haslam konnte sein Glück nach beinahe fünf Jahren Siegabstinenz kaum fassen. «Es fühlt sich fantastisch an», erzählte er SPEEDWEEK.com. «Die ganze harte Arbeit, die viele Operation, jetzt blicke ich wieder nach vorne. Ich bin mit dem Motorrad und dem Team so etwas von glücklich. Selbst wenn ich Dritter oder Vierter geworden wäre, wäre ich glücklich. Und ich weiß, dass noch viel mehr kommt.»

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