Vor Gericht: Niccolò Canepa will weiße Weste behalten
Bislang ist der Ruf von Niccolò Canepa einwandfrei
Niccolò Canepa wird vorgeworfen, er habe bei einem Rennstreckentraining in Mugello am 23. September 2013 auf Hobbyfahrer David Cappato gewartet, dann dessen Bremshebel gezogen, woraufhin dieser gestürzt ist und sich das Schlüsselbein brach. Am 30. September 2015 muss sich Canepa vor Gericht verantworten.
Auf dem Beweisvideo ist deutlich zu sehen, wie Canepa mit seiner Hand zu Cappato hinüberfasst, wohin genau, lässt sich aufgrund der schlechten Qualität schwer ausmachen. Entsprechend ist unklar, wieso der Sturz geschah. Die Beurteilung des Vorfalls ist dem Gericht in Florenz überlassen.
Bei uns gilt der Grundsatz der Unschuldsvermutung. Niccolò Canepa hat als Rennfahrer einen tadellosen Ruf, der Italiener ist einer der Freundlichsten im Fahrerlager, seine Weste ist weiß.
In einem Statement auf seiner Facebook-Seite geht der 27-Jährige auf diesen Umstand ein. «Viele Leute haben verstanden was damals passiert ist, noch bevor ich es erklärt habe», schreibt Canepa. «Sie haben mich verteidigt, weil sie mich kennen – egal wie die Anklage lautet. So lange ich Rennen fahre, habe ich nicht eine Strafe erhalten – nicht eine! Ich habe die Prüfung als Instruktor auf Rennstrecken absolviert und bestanden. Seit zehn Jahren fahre ich in der Weltmeisterschaft, habe einen Titel gewonnen und war ein Jahr in MotoGP. Niemals war ich in Vorfälle mit anderen Fahrern verwickelt.»
«Ich bin mir sicher, dass es Leute gibt, die eine andere Meinung als ich haben», so der Ducati-Pilot weiter. «Aber ich akzeptiere nicht, dass sie meinen Ruf als Rennfahrer und Mensch in Frage stellen. Ich akzeptiere auch nicht, dass ich selbst und meine Fähigkeiten vorverurteilt werden. Ich werde mich vor Gericht für meine Tat verantworten.»
«Eines habe ich in den letzten Wochen gelernt: Bevor du jemanden verurteilst, solltest du dich informieren und nicht von einem unscharfen Video an der Nase herumführen lassen. Oder von Äußerungen von einer Handvoll Feiglinge, die sich mit Pseudonymen hinter ihrer Tastatur verstecken und glauben, dass sie allmächtig sind.»