Kawasaki von Tom Sykes abhängig? Er entwickelt alles
Tom Sykes (li.) mit seinem Crew-Chief Marcel Duinker
Bereits am 12. Mai 2016 haben Jonathan Rea und Kawasaki ihren Vertrag um weitere zwei Jahre bis Ende der Saison 2018 verlängert. Tom Sykes lässt sich hingegen Zeit und spricht seit Wochen mit der japanischen Führung über Vertragsdetails.
Alles deutet darauf hin, dass es gemeinsam weitergehen wird. Sykes testete Anfang Juni in Jerez bereits 2017er-Material, für dieses Wochenende in Misano bekam er neue Teile für den Motor und das Fahrwerk, welche es ihm ermöglichen, seinen Stop-and-go-Fahrstil besser umzusetzen.
Alle bei Kawasaki wissen, dass es alleine Sykes und seiner Techniker-Crew zu verdanken ist, dass die ZX-10R heute der Maßstab in der Superbike-WM ist. Seit 2011 hat der Engländer für Kawasaki 30 Laufsiege und 74 Podestplätze erobert. Seit 2012 schloss er die Weltmeisterschaft immer in den Top-3 ab, 2013 wurde er Champion. Mit 35 Pole-Positions ist er hinter Troy Corser der zweitbeste Qualifyer, außerdem hat er 29 schnellste Rennrunden auf seinem Konto. Mit seinem Sieg 2013 sorgte Sykes für Kawasakis ersten Superbike-WM-Titel seit Scott Russell 1993.
Donnerstagabend setzte sich Sykes mit dem extra aus Japan angereisten Finanzchef von Kawasaki Heavy Industries zusammen. Dabei dürfte es nicht nur um monetäre Dinge gegangen sein, sondern auch um die zukünftige Entwicklungsrichtung des Motorrades. Der Engländer will dafür Sorge tragen, dass im Team weiterhin auf ihn gehört wird – und nicht auf Jonathan Rea.
Vor den Rennen in Misano führen die beiden Kawasaki-Werksfahrer die Weltmeisterschaft an: Rea liegt 56 Punkte vor Sykes, sechs Punkte hinter Sykes folgt Ducati-Werksfahrer Chaz Davies.