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Joshua Brookes: Wieso seine WM-Karriere scheiterte

Von Ivo Schützbach
Joshua Brookes mit der BMW S1000RR in Misano

Joshua Brookes mit der BMW S1000RR in Misano

Nach nur einer Saison in der Superbike-WM muss Joshua Brookes in eine nationale Meisterschaft zurückkehren. Milwaukee-BMW-Teamchef Shaun Muir erklärt, weshalb der hoch gehandelte Australier strauchelt.

In der Britischen Meisterschaft fuhr Joshua Brookes 2015 mit der Yamaha R1 alle in Grund und Boden – 13 Siege in 26 Rennen!

In der Weltmeisterschaft kommt der 33-Jährige mit der BMW S1000RR auf keinen grünen Zweig. Neunte Ränge auf Phillip Island (Lauf 2) und Donington (Lauf 2) markierten bislang seine besten Ergebnisse. Zum Vergleich: Jordi Torres und Markus Reiterberger aus dem Althea-Team fuhren mit dem gleichen Motorrad bereits sechsmal in die Top-5.

Seit Juli zeichnet sich ab: Brookes wird für 2017 in eine nationale Meisterschaft zurückkehren – in BSB oder MotoAmerica.

Sein jetziges Team Milwaukee wechselt für kommende Saison von BMW zu Aprilia und hat dafür Eugene Laverty sowie den Italiener Lorenzo Savadori verpflichtet.

Trotz Brookes’ mangelndem Erfolg, hält Teamchef Shaun Muir nach wie vor große Stücke auf ihn. «Er hat enorme Schwierigkeiten, seinen Fahrstil an das Zusammenspiel von Chassis und Elektronik anzupassen, ihm mangelt es an der richtigen Verbindung zwischen Gasgriff und Motor», erklärte der Engländer SPEEDWEEK.com. «Ohne Zweifel hat er probiert sich anzupassen, teilweise ist ihm das auch gelungen. In Donington hat er achtbare Ergebnisse geholt, in Wirklichkeit hat er aber seit dem ersten Wintertest kein Gefühl für das Motorrad, das hat sich seit dem ersten Rennen auf Phillip Island auch kaum verbessert. Das ging soweit, dass er an einen Punkt kam, an dem er nicht mehr bereit war in jeder Runde 100 Prozent zu geben. Er hat so arg zu kämpfen – und merkt, dass sein Bestes nicht gut genug ist.»

«Für Brookes war der Umstieg von Yamaha auf BMW schwierig, auf Yamaha hatte er großen Erfolg», weiß Muir. «In Donington Park war er dieses Jahr konstant schneller als in der vorherigen Saison, das ging auf die Elektronik und die Reifen zurück. Die Leistungsdichte in der WM ist hoch, Josh sollte aber in der Gruppe vor ihm dabei sein. Unglücklicherweise erreichte er diesen Level aber nicht – deshalb kann ich nicht mit ihm weitermachen. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass er auf einem anderen Motorrad gute Resultate abliefern würde, ihm gelingt das nur auf diesem Motorrad nicht. Ich weiß nicht, ob man alles ihm und seiner mangelnden Anpassung an das Paket zuschreiben kann. Schau dir das Suzuka Eight Hours an, dort fuhr er mit der Suzuki GSX-R schnelle Rundenzeiten. Das lässt sich aber schwer vergleichen, er fuhr mit Bridgestone- statt Pirelli-Reifen. Es stimmt mich traurig, dass unsere dreijährige Zusammenarbeit endet, ich wünsche ihm viel Glück, für welche Richtung auch immer er einschlägt.»

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