Neuer Beifahrer für Österreicher Peter Kimeswenger
Weil sich Markus Billich am Ende der Saison zum Rückzug aus dem Rennsport durchgerungen hatte, stand Peter Kimeswenger plötzlich ohne Beifahrer da. Der Oberösterreicher wurde schließlich in Jens Lehnertz fündig. Der Deutsche hatte sich an der Seite von André Kretzer 2013 den Titel in der IDM Seitenwagen geholt. 2014 wurden sie Vize-Meister. Nach dem vierten Endrang 2015 trennten sich allerdings die Wege der beiden. Danach verordnete sich Lehnertz eine Auszeit, in der er sogar seinen Facebook-Account gelöscht hatte.
Über gemeinsame Bekannte, die wussten, dass Kimeswenger auf der Suche nach einem erfahrenen Beifahrer war, wurde der Kontakt hergestellt. Nach einer kurzen Bedenkzeit waren sich der Deutsche und der Österreicher einig, die Weltmeisterschaft 2017 auf einer LCR Kawasaki zu bestreiten.
«Wir haben gemeinsam über die Wintermonate 31 Kilogramm an Körpergewicht abgenommen, um für die Weltmeisterschaftssaison bestens gerüstet zu sein», erzählte Kimeswenger im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Bei mir sind Nutella, Cola und Co. seit Monaten gestrichen. Ich ernähre mich seit Monaten streng nach einem eigens für mich ausgearbeiteten Plan», ergänzt Lehnertz. «Vor allem im Bereich der Wirbelsäule habe ich noch einige unnötige Pfunde, die es zu verlieren gilt.»
Nur wenige Tage vor dem ersten Rollout mit dem neuen Seitenwagen spielte die Elektrik verrückt. «In aller Eile mussten wir nach Tschechien zur Firma Igni-Tech fahren, um die Software und das Steuergerät neu konfiguriert zu lassen. Vom Erfolg der Arbeiten konnten wir uns am Dienstag noch auf dem Prüfstand von Sattler Motorsport überzeugen. Die Leistungsdaten konnten sich sehen lassen», zeigte sich Kimeswenger sichtlich erfreut.
Am vergangenen Wochenende kam es schließlich auf dem Pannonia-Ring zur ersten gemeinsamen Ausfahrt von Kimeswenger/Lehnertz. «Es war ein gutes Wochenende. Wir konnten viele Runden im Trocknen und auch im Nassen drehen. Wir hatten ausreichend Gelegenheit, uns ans neue Gespann und auch aneinander zu gewöhnen. Es dauert zwar sicher noch, dass wir ein eingespieltes Team werden, aber wir sind auf einem guten Weg.»
«Grundsätzlich haben wir jetzt unsere Saisonvorbereitung abgeschlossen. In den nächsten Tagen werden wir nur noch einmal kurz auf den Prüfstand von Sattler Motorsport gehen, um noch die letzten Feinheiten aus der Elektronik zu kitzeln. Die meiste Arbeit bis zum Saisonstart Mitte April in Le Mans hat jetzt nur noch der Lackierer.»