Helen Deeley: Weiteres Date mit Günther Bachmaier?
Günther Bachmaier fand Helen Deeley über ein soziales Netzwerk
Beim Auftakt zur Seitenwagen-Weltmeisterschaft in Le Mans schlug der Pechteufel beim Team Bachmaier Racing mächtig zu. Schon im Training wurde Beifahrer Manfred Wechselberger bei einem heftigen Bremsmanöver seines Piloten Günther Bachmaier aus dem Boot geschleudert.
Doch im Rennen kam es noch schlimmer. Beim Anbremsen der ersten Schikane bog das Gespann mit der Nummer 22 plötzlich nach rechts und dann ging es ab in die Mauer. «Yeti» Wechselberger musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, die anschließende Untersuchung ergab Brüche im linken Handgelenk und einen lädierten linken Knöchel.
Da die Verletzungen bis zum nächsten WM-Termin in Oschersleben noch nicht ausgeheilt waren, ging Günther Bachmaier auf Beifahrer-Suche. Und siehe da: Der 49-jährige Oberösterreicher wurde im Internet fündig. «Ich habe auf einer Facebook-Seite nachgefragt, ob sie jemanden wüssten, da haben sie mir Helen Deeley genannt.»
Dann ging alles ganz schnell. Helen Deeley, 28 Jahre alte Britin aus Nottinghamshire, reiste aus England nach Oschersleben im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt, schlief ein paar Stunden und los ging es mit dem Training im Boot von Günther Bachmaier. Die Britin, die auf viele WM-Einsätze beim Franzosen Philippe Gallerne verweisen kann, schlug sich prima.
Im Sprintrace wurden Bachmaier/Deeley zwar Zwölfte und damit Letzte, das aber kam dadurch zustande, dass die beiden nach einer Kollision kurz nach dem Start mit Michael Grabmüller/Sophia Kirchhofer (A/CH) kollidierten und sich dabei den Kotflügel lädierten.
Der schleifte anschließend so sehr auf dem Seitenwagenreifen, dass er zu rauchen begann. Sie mussten anhalten und den Kotflügel wieder heraus drücken, ehe sie weiterfahren konnten.
Am Sonntag im Gold Race fuhren Bachmaier/Deeley auf Platz 8 vor. Im Verlauf der 20 Runden hatten sie sich lange mit Jakob Rutz/Manuel Hirschi (CH) und Janez Remše/Robbie Shorter (SLO/NZE) auseinander zu setzen, ehe sie sich aus dem Dreierpack lösen konnten.
Günther Bachmaier war am Ende sehr zufrieden: «Es lief immer besser mit uns beiden. Nachdem ich beim ersten Training noch den Eindruck hatte, dass sie die Rennen vielleicht körperlich nicht schaffen würde, wurde ich eines Besseren belehrt. Sie musste zuerst die Reisestrapazen abschütteln, dann lief es, vor allen Dingen am Sonntag.»
Auch Helen Deeley war angetan: «Es hat großen Spaß gemacht, vielleicht können wir das Ganze nochmal wiederholen.»