MotoAmerica: Der Haussegen hängt schief
Bereits seit Ende April ist die Stimmung in der US-Superbike-Meisterschaft MotoAmerica aufgeheizt, nachdem Toni Elias (Suzuki) dem Sieger Cameron Beaubier (Yamaha) in der Pressekonferenz nach dem ersten Lauf in Road Atlanta (Braseltown) eine unfaire und aggressive Fahrweise unterstellte. Auch im zweiten Rennen gerieten die beiden aneinander, doch diesmal triumphierte Elias vor seinem Yoshimura Suzuki-Teamkollegen Roger Hayden und Beaubier.
«Es ist ganz einfach so, dass ich ein faires Rennen gefahren bin», beteuerte Elias. «Ich wurde allerdings zweimal von Beaubier abgedrängt und das kostete mich letztendlich den Sieg. Ich hätte natürlich dagegenhalten können, aber dann wären wir beide abgeflogen. Ich habe nichts gegen harte Zweikämpfe, aber nicht so! Im zweiten Lauf hatte ich ein großartiges Duell mit Hayden, der sauber gespielt hat, seine Fahrweise ist in Ordnung.»
Beaubier hingegen war sich keiner Schuld bewusst und maulte: «Ich habe nichts falsch gemacht und ihn auch nicht unfair attackiert, egal, was er jetzt daherredet. Er kam durch eigenes Verschulden von der Strecke ab und fuhr bereits im Gras, als ich ihn überholte. Ehrlich gesagt, habe ich kein Verständnis mehr dafür, wie sich Elias in letzter Zeit aufführt. Vor allem nicht nach all dem Unsinn, den er in der letzten Saison verzapft hat!»
Vergangene Woche kollidierte Elias auf dem Virginia International Raceway im ersten Rennen mit Joshua Herrin (Yamaha) und schon hatte der 34-jährige Spanier, der in der Saison 2010 den Titel in der Moto2-Weltmeisterschaft gewann, ein neues Feindbild gefunden. Mit seinem zweiten Platz im zweiten Lauf konnte Elias allerdings seine MotoAmerica-Gesamtführung verteidigen.
«Nach dem Sturz kam Herrin zu mir und entschuldigte sich, aber so kann man keine Rennen fahren», jammerte der ehemalige Moto2-Weltmeister. «Natürlich wollen alle Piloten ihr Potential aufzeigen, dabei sollten sich diese Jungs aber nicht so massiv in den Titelkampf der anderen einzumischen. Wir arbeiten hart, wir versuchen konstant zu sein und dann wird das alles kaputt gemacht. Wir haben ein Gehirn, um es zu benutzen und ich hoffe, Herrin wird das in Zukunft auch tun.»