Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Turbulentes Wochenende für Michael Grabmüller

Von Helmut Ohner
Drei Motorschäden, ein Elektrikproblem und ein beschädigter Seitenwagen, das zweite Wochenende der Seitenwagen-Weltmeisterschaft auf dem Slovakia Ring hatte einige Widerwärtigkeiten für Michael Grabmüller parat.

Viele Runden konnte Michael Grabmüller mit seinem Beifahrer Sébastien Lavorel in den Trainingssitzungen nicht fahren. Das erste freie Training musste unterbrochen werden, weil der Seitenwagen des Österreichers nach einem kapitalen Motorschaden sogar kurz Feuer gefangen hatte. «Ein Pleuel hat das Motorgehäuse durchschlagen und es ist Öl auf den heißen Auspuff getropft, das sich entzündet hat», gab Grabmüller danach zu Protokoll.

Nach einem hektischen Motortausch war die Yamaha LCR von Grabmüller zwar rechtzeitig für das erste Zeittraining wieder einsatzfähig, doch nach einer langsamen Runde auf dem 5,922 Kilometer langen Kurs musste er wieder vom Abschleppwagen zurück ins Fahrerlager geschleppt werden. «Auch der zweite Motor hat den Dienst quittiert», erzählte der entnervte Wiener. «Momentan tappe ich im Dunkeln, warum das passiert ist.»

Bis 00.30 Uhr brannte im Zelt von Grabmüller Licht. Als der Schotte Scott Lawrie vom Pech seines Konkurrenten erfuhr, bot er sofort Hilfe an. «Scott wollte mir zuerst sein Ölsystem leihen, am Schluss haben wir uns auf einen Kauf geeinigt. Jetzt hoffe ich nur, dass der dritte Motor hält. Mittlerweile sind alle Ersatzaggregate aufgebraucht.»

Auch im Sprintrennen klebte Grabmüller das Pech an den Fersen. «Unser Start war gut. In der ersten Kurve wurden wir nach außen gedrängt und ich musste durchs Kiesbett brettern. Zu allem Überfluss ist mir noch Ben Birchall bei seiner Aufholjagd in den Seitenwagen gefahren. Er war einfach zu ungeduldig. Eine Kurve später hätte er mich mühelos überholen können. Wenigstens konnten wir das Rennen an der neunten Stelle beenden.»

Das zweite Rennen lief anfangs für Grabmüller/Lavorel vielversprechend. Die österreichisch-französische Paarung balgte sich bis zur Halbzeit um die fünfte Stelle. «Ich war mir ziemlich sicher, dass ich in der Schlussphase einen Vorteil gegenüber meinen Gegner habe, aber dann ist die Öltemperatur plötzlich nach oben gegangen, Motorschaden Nummer 3 war die Folge. Wahrscheinlich hat der Wärmetauscher einen Defekt», mutmaßt Grabmüller.

«Zu allem Ärger gibt es für uns auch einen positiven Effekt. Mit dem neunten Platz im Sprintrennen hat Sébastien die Mindestanforderung für die Erteilung der Lizenz für die beiden Rennen auf der Isle of Man erbracht. Unsere Konzentration gilt jetzt der Herausforderung bei der Tourist Trophy. Vielleicht ist uns ja da das Glück hold.»

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