Grabmüller/Lavorel: In Le Mans mit Handicap zu Rang 7
Michael Grabmüller mit Sébastien Lavorel beim Saisonauftakt in Le Mans
Ohne einen Kilometer zusammen gefahren zu sein, musste es das österreichisch-französische Duo Michael Grabmüller und Sébastien Lavorel beim Saisonauftakt der Seitenwagen-Weltmeisterschaft im Rahmenprogramm des 24-Stunden-Rennens in Le Mans mit einer Vielzahl an Konkurrenten aufnehmen. «Wir wussten schon vorher, dass es keine leichte Aufgabe sein wird. Immerhin gab es schon lange kein so ein starkes Fahrerfeld», war dem Wiener schon im Vorfeld klar.
«Sébastien wurde vor sechs Wochen bei einem schlimmen Arbeitsunfall eine Fingerkuppe abgerissen. Pünktlich vor dem Le-Mans-Wochenende wurden die Klammern entfernt. Trotz großer Schmerzen hat er sich nichts anmerken lassen. Er ist halt ein Kämpfer. Durch diesen Unfall konnten wir allerdings keine Testfahrten unternehmen. Er ist erst hier am Donnerstagabend beim freien Training zum ersten Mal ins Boot geklettert.»
Im ersten Qualifikationstraining gelang den WM-Fünften des Vorjahres die achtschnellste Zeit, obwohl nach sechs Runden Schluss war. «Wir sind mit einem Lagerschaden an der Kupplung liegengeblieben und mussten die endscheidende Phase des Qualifyings vom Streckenrand mitverfolgen.»
«Bis wir endlich wieder im Fahrerlager waren, hat die Zeit nicht gereicht, den Motor für das zweite Zeittraining zu wechseln. Nur Lukas Wyssen und Scott Lawrie konnten sich an uns vorbeischieben. Unter 19 Seitenwagenteams haben wir uns für den zehnten Startplatz qualifiziert. Unter diesen Umständen geht das in Ordnung.»
«In Le Mans vor so einer Kulisse zu fahren ist jedes Jahr ein Highlight. Unser Start war nicht schlecht, trotzdem haben wir vor der Schikane einige Ränge eingebüßt. Wir sind dieses Mal mit einem geringeren Risiko gefahren, weil wir zur Erlangung der Tourist-Trophy-Lizenz unbedingt ein Ergebnis brauchen. Zwischenzeitlich auf Platz 13 zurückgefallen, haben wir uns langsam nach vorne gekämpft.»
Nach 17 Runden passierten Grabmüller/Lavorel an der siebten Stelle die Ziellinie. «Mit Schlussrang 7 sind wir mehr als zufrieden. Denn mit dem wenigen Training, dem verletzten Beifahrer und den sehr starken Teams, war es echt kein einfaches Rennen für uns. Bis zum nächsten WM-Lauf auf dem Slovakia Ring haben wir jetzt drei Wochen Pause. Da wird Sébastien wieder topfit sein. Und motiviert sind wir sowieso.»