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Maik Steinhausen: «Notfalls ziehe ich den Stecker»

Von Helmut Ohner
Maik Steinhausen (li.), der Vater des WM-Erfolges, mit Harry Payne und Kevin Rousseau

Maik Steinhausen (li.), der Vater des WM-Erfolges, mit Harry Payne und Kevin Rousseau

Trotz Weltmeistertitel durch den Briten Harry Payne und seinem französischen Beifahrer Kevin Rousseau ist die finanzielle Lage beim Steinhausen Racing Team wenige Wochen vor dem WM-Auftakt nach wie vor angespannt.

Auch Siege am laufenden Band einschließlich Weltmeistertitel durch das britisch-französische Duo Harry Payne und Kevin Rousseau sind kein Garant für ein Budget, mit dem man sorglos eine Saison bestreiten kann. Dies muss das Steinhausen Racing Team nach dem letzten Jahr schmerzlich zur Kenntnis nehmen. Nur wenige Wochen bevor in Le Mans die ersten beiden Weltmeisterschaftsläufe auf dem Programm stehen, ist sich Maik Steinhausen nicht sicher, ob das Geld reicht, um die gesamte Saison zu bestreiten.

«Obwohl wir seit dem Gewinn der Weltmeisterschaft nichts unversucht ließen, haben wir erst die finanziellen Mittel für die Rennen in Frankreich und Portugal zusammengekratzt. Wenn wir sorgsam mit dem Geld umgehen, geht sich vielleicht auch das Wochenende in Ungarn aus», stellt Mastermind Steinhausen ernüchtert fest. «Wir haben mittlerweile hunderte Firmen angefragt, leider ohne durchschlagenden Erfolg. Die Absagen sind demoralisierend und kosten viel Kraft. Offenbar besteht die irrige Ansicht, dass das Team Steinhausen Sponsoren nicht nötig hat. Wir haben uns sogar dazu entschlossen, den Team-LKW zu verkaufen und künftig mit einem VW-Bus zu den Rennen zu fahren.»

Entsprechend der Startnummer wurde von Payne der «Club 45» ins Leben gerufen, mit dem er sich an seine Fans wendet und um Unterstützung ersucht. Für 60 Euro erhält man regelmäßig WhatsApp-Updates und einige Aufkleber. Für 120 Euro kommen ein T-Shirt und eine rosa Perücke dazu. Will man 360 Euro ausgeben, dann darf man sich auch noch über ein signiertes und gerahmtes Foto und die Einladung zur Saisonabschlussparty freuen. Wenn man sogar bereit ist, dem Team 960 Euro zu überweisen, dann gibt es zusätzlich noch Eintrittskarten zu einem Rennen und eine unvergessliche Fahrt im Seitenwagen.

«Harry kämpft um jeden Euro, er ist unermüdlich am Organisieren. Er ist nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben. Grundsätzlich bin ich kein Freund von dieser Art der Finanzierung. In der momentanen wirtschaftlichen Situation in Deutschland und Großbritannien erscheint es allerdings leichter, zehn Sponsoren zu finden, die 500 Euro beisteuern, als einen, der 5000 Euro gibt. Wir sehen, dass uns viele Leute helfen wollen, diesen Zuspruch genießen wir natürlich. Wenn es aber irgendwann nicht mehr geht, ziehe ich notfalls auch während der Saison den Stecker!»

Trotz der finanziell angespannten Situation gehen im Hintergrund die Vorbereitungsarbeiten weiter, um für die Titelverteidigung gerüstet zu sein. Die alte Adolf RS wurde verkauft und bei Adrian Kornas ein neuer Seitenwagen in Auftrag gegeben. «Die Motore wurden bereits revidiert, auch bei der Elektronik vertrauen wir auf Bewährtes. Aus drei Verkleidungen entsteht gerade eine neue, von der wir davon ausgehen, dass sie Verbesserungen bringt.»

Termine 2025
18. – 19.04. Le Mans (Frankreich)
26. – 27.04. Estoril (Portugal)
14. – 15.06. Pannonia Ring (Ungarn)
21. – 22.06. Most (Tschechien) mit IDM
16. – 17.08. Assen (Niederlande) mit IDM
20. – 21.09. Assen (Niederlande)
04. – 05.10. Oschersleben (Deutschland) mit IDM

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