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Internationale Sidecar Trophy Hockenheim

Int. Sidecar Trophy: Der Start zum Rennen am Sonntag

Int. Sidecar Trophy: Der Start zum Rennen am Sonntag

Insgesamt 27 Teams fanden den Weg ins Badische Motodrom. Im Rahmen der «500-KM von Hockenheim» fanden die Wertungsläufe der Internationalen Sidecar Trophy statt.

Erstmalig wurde in Hockenheim für die Gespanne die Formel-1-Variante der Rennstrecke gefahren. Nachdem es am späten Freitagnachmittag eine 30-minütige freie Trainingssession gab, wurden am Samstagmorgen in den zwei Qualifyings die Startpositionen für die drei Punkterennen des Wochenendes herausgefahren. Doch vorher hatten die Teams einen Gewittersturm mit Starkregen zu überstehen. Der eine oder andere Zeltpavillion hat diese Strapazen nicht überstanden. Auch die Regenabflüsse im Fahrerlager waren so überlastet, dass sich zeitweise ein 40 Zentimeter tiefer See bildete.

Qualifying
Das Training wurde erneut von den Franzosen Ducouret/Herman dominiert. Sie steuern nach diesem Wochenende stark in Richtung Gesamtmeisterschaft hin. Auf Platz zwei die beiden Zimmerleute Rolf Schmitz mit Jens Lehnertz im Boot. Sie hatten sich viel für dieses Wochenende vorgenommen, um noch den Anschluss an die Top-5 in der Serie zu halten. Danach schon das erste F2-Gespann, die Franzosen Guignard mit Frederique Poux im Boot. Sie zeigten eine sehr starke Leistung und mussten sich nur um weniger als 3/10 Sekunden Schmitz/Lehnertz beugen, und dies auf einer Rennstrecke mit vielen geraden Passagen, in denen die 1000ccm befeuerten F1-Gespanne klare Vorteile haben. Dahinter ein weiteres französisches Gastgespann Tenand/Thevenea vor den Pichlers aus Österreich. Auch für sie sollte die Reise nach Hockenheim nicht versöhnlich enden. Auf Platz 6 die Briten Currie/Biggs, vor einem weiteren französischen F2 Team Huet/Legourierres, dahinter Rösinger/Kolloch, die im zweiten Training mit der Elektronik zu kämpfen hatten. IDM-Gaststarter Thilo Wotzka, nutzte die Gelegenheit sich auf sein Finale in Hockenheim vorzubereiten. Er kam auf den 9. Platz vor Gall/Eisentraut die lange nach der richtigen Übersetzung suchten, sie am End aber fanden. Immer besser in Fahrt kommen die beiden Schweizer Brüder, Albert und Beat Baur, auf ihrer F2 LCR. Sie kommen aus dem Oldtimersport und haben bei ihrem dritten Renneinsatz schon einige etablierte Teams hinter sich lassen können.

Supersprint - 5 Runden
Am Samstagabend ging es zum ersten Wertungslauf des Wochenendes. Der Supersprint über fünf stand an. Schon zum Start hingen die schwarzen Regenwolken verdächtig tief über dem Motodrom. Die französischen Gaststarter auf ihren wendigen F2-Gespannen wechselten mehrfach die Spur und brachten viel Unruhe in das Feld. Erst die lange Anfahrt zur Spitzkehre sortierte die anrollenden 27 Gespanne. Ducouret/Herman und Schmitz/Lehnertz konnten sich etwas vom Feld absetzen. Danach kam eine Meute von 6 F2 Gespannen die teilweise in dreier Reihen die Kurven anbremsten. Nach einer Runde begann es leicht zu nieseln. Die Sicht war auch wegen der tief stehenden Sonne nicht optimal. Die Franzosen Huet und Guignard führten die wilde Truppe an. Dahinter gingen Gall/Eisentraut sehr beherzt an die Sache heran, und konnten endlich einmal Rösinger/Kolloch auf der Strecke überholen und hinter sich lassen. Sie haben lange daran gearbeitet. Auch die «Gärner-Buben» konnten sich noch an Rösinger/Kolloch vorbei schieben, die ganz aufs Punktesammeln in Sachen Trophy 600 Meisterschaft fixiert waren. Das Ehepaar Schwegler ging in diesem Rennen in eine Art Tanzkurs. Nach dem ersten Dreher gab es noch ein Weiterfahren, nach dem zweiten Dreher fiel Diana Schwegler aus dem Gespann und verletzte sich leicht. Für die sympathischen Eheleute war das Rennen damit vorzeitig beendet. Im Verlauf der dritten Runde begann es stark zu regnen. Zu diesem Zeitpunkt des Rennens versuchten Hummel/Pahl mit einem sehr optimistischen Manöver an den Schweizern Steiner/Kritsler vorbei zu kommen. Das Vorhaben misslang gründlich, es kam zu einem Auffahrunfall Eingangs Motodrom, in dessen Verlauf sich sowohl Andre Hummel wie auch seine Beifahrerin Petra Pahl leicht verletzten. Sie kamen zur Untersuchung ins Krankenhaus, waren aber schon nach drei Stunden wieder im Fahrerlager. Die Gespanne beider Teams waren so nachhaltig beschädigt, das an eine weitere Teilnahme an diesem Wochenende nicht mehr zu denken war.
Auf Grund des Regens und des Unfalles entschied sich die Rennleitung um Rennleiter Stefan Beck exakt zum richtigen Zeitpunkt zum Rennabbruch. Gewertet wurde das Rennen nach zwei Runden, es gab halbe Punkte für die Meisterschaft. Schnellstes Formel 3-Gespann war diesmal Claus Pickl mit Erwin Schmied im Boot. Seriensieger dieser Klasse, Baumann/Baumann hatten grosse Schwierigkeiten im Training und mussten von ganz hinten im Feld starten.

Sprint 7 - Runden
Diesmal ging das Feld etwas disziplinierter auf die Reise. Allerdings schon in der zweiten Kurve drehte sich das Gespann von Tenand/Theveneau. Es sollte nicht ihr letzter Dreher des Wochenendes sein. Durch den Dreher etwas aufgehalten ging es zur Spitzkehre. Dort waren es Rösinger/Kolloch die sich drehten und zu allem Übel starb auch noch der Motor ab. Fast das gesamte Feld ging an den beiden Führenden der internen Trophy 600 Wertung vorbei. Der eine oder andere konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, handelt es sich bei Rösinger auch um einen der Organisatoren der Serie. Vorne zogen Ducouret/Herman gefolgt von Schmitz/Lehnertz dem Feld davon. Schmitz wurde allerdings sehr heftig von den Franzosen Guignard/Poux bedrängt, die es sogar öfters mal schafften sich dem F1 Gespann von Schmitz zu zeigen. Mit etwas Abstand folgten Pichler/Pichler, die grosse Schwierigkeiten hatten die geforderte Lautstärke einzuhalten. Das Stopfen ihres Auspuffes hat ihnen größere Motorprobleme beschert. Sie mussten sich, wie auch Schmitz, mit einem der schnellen französischen F2 Teams beschäftigen. Zum Schluss des Rennens fand der «Walzerkönig» Tenand noch Anschluss an Pichler/Pichler. Rösinger/Kolloch fuhren im Gegensatz zum Supersprint nicht auf abwarten sondern schnappten sich ein ums andere Team. Am Ende bekämpften sie sich mit den IDM Gastteams Beart/Walker und Wotzka/Wassiak. Beide Teams wurden noch in der letzten Runde , sehr zur Freude der Zuschauer, im Motodrom bezwungen. Ihre Aufholjagd brachte Rösinger/Kolloch bis auf Rang 8 im Ziel nach vorne. Platz 11 bis 14 gingen an Gall/Eisentraut, Gärner/Gärner, Schwegler/Schwegler und Nussbaum/Aebischer, alle auf F2 Maschinen unterwegs. In der Trophy-600-Wertung geht es auch für diese Teams um jeden Punkt. Die Hackordnung bei den F3-Gespannen stellte Baumann/Baumann mit einem erneuten Klassensieg wieder nach ihren Vorstellungen her. Interessant dass von den 25 gestarteten Gespannen alle in Wertung ins Ziel fanden.

Rennen - 11 Runden
Die Briten Currie/Biggs verzichteten auf einen Start. Wie auch die Österreicher Pichler/Pichler hatten sie grosse Probleme bei dem Abdämpfen ihres Auspuffes. Sie befürchteten einen Motorschaden und packten vorzeitig ein. Die 24 verbliebenen Gespanne kamen alle unbeschadet um die erste Kurve. Doch schon in dem zweiten Rechtsknick kam Walzerkönig Tenand verdächtig quer. Rechts und links suchten sich die Folgenden ihren Weg. In der Haarnadelkurve kam dann endgültig der fällige Dreher des Franzosen. Er konnte danach das Rennen nicht mehr fortsetzen. Vorne das bekannte Bild: Ducouret/Herman gefolgt von Pichler/Pichler die sich rundenlang mit Schmitz/Lehnertz auseinandersetzen mussten. Auf den Geraden konnte Pichler seinen bärenstarken Motor einsetzen, in den Kurven war es Schmitz der sein RSR Gespann zügiger um den Kurs zirkeln konnte. Etwa zur Hälfte des Rennens versuchten Schmitz/Lehnertz in der Zieleingangskurve aussen an Pichler/Pichler vorbei zu gehen. Es folgte eine Berührung der Gespanne. Jens Lehnertz fiel aus dem Seitenwagen. Am Gespann von Schmitz brach ein Aufhängungsteil die Pichlers handelten sich bei dieser Aktion einen Plattfuss ein. Da das havarierte Gespann von Schmitz nicht geborgen werden konnte, entschied sich die Rennleitung das Rennen bei etwa Halbzeit abzubrechen. Man entschloss sich danach das Rennen erneut zu starten, das Ergebnis war dann die Addition beider Rennhälften.

Das Feld, besonders in den ersten drei Startreihen war mittlerweile ziemlich ausgedünnt. Den Restart und dann auch die Gesamtwertung des Rennens gewannen erneut Ducouret/Herman vor ihren Landsleuten Huet/Legourierres und Guignard/Poux. Eine rein französische Angelegenheit auf dem Podium. Nicht ganz mithalten konnten Rösinger/Kolloch auf dem vierten Platz die direkt in der ersten Runde mit Beart/Walker und Wotzka/Wassiak reinen Tisch machten und sich noch vor dem Motodrom an beiden vorbeischoben. Etwas verzweifelt waren Gall/Eisentraut die zwar auf die Runde gesehen schneller waren als Beart/Walker, aber mit ihrem 600ter-Motor nichts gegen Beart auf dem 1000er anrichten konnten. So blieb ihnen nur der 7 Platz im Ziel. Dahinter die Gärners gefolgt von dem Ehepaar Schwegler das seine Tanzstunde beendet hat und mit dem 9. Platz, und vor allem mit ihrer erreichten Rundenzeit sehr zufrieden waren. Winter/Steffen beendeten das Rennen als Zehnte. Sie bringen zwar ein kurzes Gespann an den start, aber befeuert wird es von einem Yamaha R1 Motor (1000 ccm). Erneut eine gute Zielankunft für die Eidgenossen um das Team Sense (eine Region in der Schweiz) um Andres Nussbaum. Ihr betagtes Fahrwerk hat sie bis auf einen Nuller immer zuverlässig ins Ziel gebracht. Einen Nuller gab es für Gierlinger/Gierlinger zu vermelden. Fast schon als kollektiv kann die Ausfallserie der sächsischen Gespanne gelten. Wendler/Krieg, Hübner/Neumann sowie Weise/Schubert sahen alle nicht das Ziel. Diese drei Teams bilden auch immer im Fahrerlager eine Clique. Ob da der Gruppenzwang ausschlaggebend war ist bis jetzt noch nicht geklärt.

In der Addition gab es erneut volle Punkte für Ducouret/Herman. Sie liegen damit zwei Rennen vor Schluss mit 23 Punkten vor Rösinger/Kolloch in der Gesamtwertung vorne. Rösinger/Kolloch hingegen konnten schon in Hockenheim vorzeitig den Meistertitel in der internen Trophy-600-Wertung feiern. Gleiches gilt für Baumann/Baumann, die auch schon den Sack in Sachen F3- Meisterschaft zugemacht haben. Trotz teilweise schwierig zu treffenden Entscheidung, gab es immer perfektes Zusammenspiel zwischen Strecke, Veranstalter und Trophy-Machern. Alles wurde im Sinne des Sports geregelt und Entscheidungen ohne lange Diskussionen umgesetzt. Eine weitere Zusammenarbeit des ADAC Hessen/Thüringen und der Internationalen Sidecar Trophy wurde bereits verkündet. Das Finale der Sidecar Trophy findet am 25. und 26.September in Frohburg statt.
 
 

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Von Ivo Schützbach
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