Internationale Sidecar Trophy in Schleiz
Unterhaltsame Sidecar-Action auf dem Schleizer Dreieck
28 Gespannteams trugen sich in die Starterlisten für die Rennen der Internationalen Sidecar Trophy auf dem Schleizer Dreieck ein. Aufgrund dieser hohen Teilnehmerzahl wurde der Supersprint am Samstag als Qualifikations-Rennen genutzt. Acht Gastteams mussten sich um fünf Plätze in den Wertungsläufen qualifizieren. Aufgestellt wurde in umgedrehter Reihenfolge zum Trainingsergebnis. Damit stand Klaus Klaffenböck mit Beifahrer Danny Sayle von der Ilse of Man auf dem achten Startplatz. Das Feld wurde aufgefüllt mit permanenten Trophy Teams, die dieses Rennen nutzten um ihre Performance zu verbessern. Auch sie standen in umgedrehter Reihenfolge zum Trainingsergebnis hinter den Qualifikanten. Für Action war also gesorgt.
Supersprint - 5 Runden (Qualifikations-Rennen)
Den besten Start erwischten die Routiniers Chris Baert/Jens Wassiak, gefolgt von Klaffenböck/Sayle, die im Sprint zu ersten Kurve bereits sieben Gegner überholten. In der zweiten Kurve am Buchhübel übernahm der Ex-Weltmeister endgültig die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Max und Marvin Gärner, die nach ihrem heftigen Unfall in Most auf einer LCR-Honda von Klaus Klaffenböck antraten, wühlten sich von Startplatz 22 bis auf die zweite Position vor. Immerhin waren das 20 Überholmanöver in fünf Runden. Den Zuschauern und der Teams hat es gleichermaßen Spass gemacht. Komplettiert wurde das Siegerpodest von einem weitern F2-Team. Tassilo Gall/Thomas Eisentraut sicherten sich den schönen handgefertigten Pokal des Schleizer AMC für einen blitzsauberen dritten Platz. Das Team Pichler/Pichler wurde nach einer umstrittenen Frühstartstrafe (20 Sekunden) nur auf Platz 5 geführt. Zum Glück für die beiden Österreicher wurden keine Meisterschaftspunkte vergeben. Alle gestarteten 23 Teams beendeten auch das Rennen. Heftige Kämpfe fanden auch unter den Teams Gasser/Ripken auf ihrem F3-Gespann und Damasche /Sabaschus statt. Ging es doch bei diesen Teams um den letzten Platz für die Hauptrennen. Am Ende setzten sich «Jürgen D. und Jürgen S.» knapp mit einer Sekunde Vorsprung durch.
Sprintrennen - 7 Runden
Direkt am Start setzten sich Mikael Ducouret/Bastien Herman auf ihrer LCR Suzuki 1000 ab und liessen Klaffenböck/Sayle keine Chance. Ihr Vorsprung im Ziel betrug über 14 Sekunden. Als Dritte wurden die Österreicher Bernhard und Mario Pichler abgewinkt, die sich in der ersten Hälfte des Rennens von Eckart Rösinger/Andreas Kolloch hart bedrängt wurden. Diese mussten sich aber dem bärenstarken Motor von Pichler beugen. «Da die letzte Gerade direkt vor Start und Ziel liegt, konnten wir den kleinen Vorsprung nicht ins Ziel retten», erklärt Rösinger. «Immerhin kamen wir einmal nach der Seng vorbei. Aber volle Punkte für die interne Trophy 600-Wertung sind auch in Ordnung.» Ein ziemlich einsames Rennen beendete Tassilo Gall auf dem fünften Platz. Er gilt als fleissiger Punktesammler und ist immer zur Stelle wenn es etwas «abzustauben» gibt. Pech hatten Gärner/Gärner, die bereits in der ersten Runde einen Überschlag hinnehmen mussten. Ihnen ging in der Schikane vor Start und Ziel die Strasse aus. Verletzt hat sich keiner der Beiden. Zum letzten Rennen des Tages mussten nur ein paar Verkleidungsteile repariert werden. Ein heisses Rennen gab es unter den Teams Steiner (1200 ccm-Suzuki), Schwegler (F2), Gierlinger (F1) und Baumann (Sieger der F3 Wertung). Hier kämpften vier unterschiedliche Gespann- und Motoren-Konzepte auf gleichem Level um Platzierungen und Punkte.
Rennen - 10 Runden
Cirka zwei Stunden vor dem letzten Wertungslauf des Tages begann es leicht zu regnen. Sofort rieben sich alle F2-Teams die Hände und sahen ihre Chance gegen die stärker motorisierten F1-Gespanne. Zum Startzeitpunk gab es noch viele feuchte Stellen. Die Strecke veränderte sich mit jeder Minute. Nach dem Start übernahm erneut Ducouret/Herman die Führung, gefolgt von Rösinger/Kolloch und Gall/Eisentraut. Diese Drei setzten sich zügig vom Rest des Feldes ab. Der Franzose ging beim Bremsen recht vorsichtig zu Gange. «Irgendwann wurde es mir dann zu bunt», berichtet Tassilo Gall. «Ich setzte zum Überholen an und passierte Rösinger eingangs Schikane Kohlbachstrasse. Danach zeigte ich mich dem Franzosen, der daraufhin sofort die Gangart verschärfte.» Nach drei weiteren Runden war es Rösinger möglich, Gall auf dem Buchhübel zu überholen. Aussen angesetzt und in der folgenden Rechtskurve innen reingedrückt - ein klassisches Manöver! «Mein Freund Tassilo hat mir zuvor gezeigt, was auf der Bremse geht», erklärt Rösinger. «Das habe ich mir in Ruhe angesehen und dann nachgemacht. So konnte ich mich nach dem Überholmanöver auf die Verfolgung von Ducouret machen. Aber je trockener die Strecke wurde, umso besser kam der Franzose in Fahrt.»