Vorzeitiger Titelgewinn
Eckart Rösinger und Heinz Boneder
Erst einmal galt es den vorgesehenen Fahrerlagerplatz der heranrückenden «Driftmafia» abspenstig zu machen. Danach das Übliche, ihn gegen uneinsichtige Solofahrer zu verteidigen. Freitagabend stand das freie Training an. Durch Verschiebungen im Zeitplan wurde das Training gerade noch zur letzten Möglichkeit abgehalten. Einsetzende Dunkelheit und drohender, dann doch einsetzender Regen machten die Sache nicht leichter. Heinz und ich gewöhnten uns an die Strecke. Mehr war ja nicht vorgesehen. Ebenfalls freitagabends reiste unsere «Mamsell» Monia an. Sie hatte Gulasch mit Nudeln und Salat im Gepäck. Abends dann noch ein Gewitter mit Starkregen. Es galt dann die Seen im Fahrerlager zu begutachten. Nicht jeder See, an dessen Westufer Schweizer wohnen, ist auch der Bodensee! Auch diverse Wasserspiele konnten sich einige Teilnehmer nicht verkneifen.
Das erste Zeittraining am Samstagmorgen… Reifenpoker: Sliks- Regen- dann doch Sliks. Die Strecke war feucht aber eben nicht mehr richtig nass. Also Slicks. Unsere nagelneuen Regenreifen sind ein Joker, den verballere ich nicht in einem Training. Der ist für höhere Aufgaben bestimmt. Trainingsplatz 9 war die Folge, für uns völlig okay. Wir hatten echt Spass beim Fahren, immer schön vorsichtig und leicht rutschen lassen. Das zweite Training dann bei optimalen, jedenfalls für die anderen, Bedingungen. Wir setzten uns gleich hinter Rolf Schmitz mit Aushilfsbeifahrer Mario Pichler. Irgendwie bemerkte Schmitze nicht, dass wir uns rundenlang seinen Windschatten gönnten, ehe wir ihn dann in der Opelkurve aufschnupften. Er schüttelte nur den Kopf, für uns war es ein innerer, und äuserer Vorbeimarsch. Als Vierte im Training waren wir gesetzt und mussten nicht ins Qualirennen. Dies geschah absolut unerwartet. Umso mehr die Freude bei Heinz und mir. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass uns Manni mal wieder ein perfektes Gespann hingestellt hat. Dass wir nach dem Training nur noch einen halben Liter Sprit abgepumpt haben hat wohl Heinz erschreckt. Aber ich habe ihm dann vorgerechnet dass wir statt der geplanten 10 eben 11 Runden gefahren sind. 0,7 Liter pro Runde, dass bei 1,5 Liter Reserve. Also alles im Lot.
Abends hat dann unser "Davidsche", (David Baydar, ex-Gespannbeifahrer, Freund und Sponsor), lecker gegrillt. Der in seiner Art besondere Spagettisalat von Gattin Melle durfte natürlich nicht fehlen. Später dann nur über die Strasse zu Vossy und Beate, wo das traditionelle Bowletrinken aller Trophy Teilnehmer anstand. Hmmm lecker. Andy, der bei keinem Rennen fehlt, haben wir ein Glas aus dem falschen Eimer eingeschenkt…. Sorry Andy dies geschah mit Vorsatz und Absicht. Das Qualirennen am Sonntagmorgen habe ich aus der Sprecherkabine mitkommentiert. So wie in alten Zeiten. Schmitze konnte dieses Rennen für sich verbuchen.
Unser erster Einsatz kam dann zum Sprintrennen über 5 Runden. Der Start war ok, aber in der ersten Kurve drängte sich ein Gespann vorbei, zur zweiten Kurve ein weiteres. Ausgangs Haarnadelkurve beschleunigte uns dann das F2-Gespann Kimeswenger/Billich aus Österreich aus. Er sollte sich das ganze Rennen vor uns halten können. Das Ehepaar Schwegler schlupfte nach einem Fehler unsererseits auch noch durch, musste aber dann bereits nach einer weiteren halben Runde die Segel streichen. Kupplung defekt. Wir beendeten das Rennen auf Position 7, zweiter Platz bei der Trophy 600. Es war okay, wenn auch nicht das beste Rennen meiner Kariere. Irgendwie hat der Pepp gefehlt.
Zum Hauptrennen über neun Runden hatten wir uns eigentlich nichts Besonderes vorgenommen. Wieder bei der Anfahrt zur zweiten Kurve bremsten sich die Schweglers mit einem imposanten Manöver vorbei. Sie brachten noch die Fahrzeuge von Ritzer/Arts, Schmitz/ jetzt mit Chenu im Boot, und den Gärne- Buben zwischen sich und uns. Eine harte Aufgabe stand uns da bevor. Rundenlang versuchten wir die Gärners auf ihrem F2 zu überholen. Irgendwann liessen ihre Reifen nach, unsere nicht, das machte dann letztendlich das Überholen möglich. Dann auf die Verfolgung des Team Schwegler gemacht. Die Niederländer Ritzer/Arts verabschiedeten sich mit einem High Speed Dreher vom Geschehen. Schnell liefen wir zum Ende des Rennens auf das LCR-F2-Gespann von Markus und Diana Schwegler auf. Der Versuch sie in der superschnellen Rechtskurve Eingans Mercedes Arena zu überraschen misslang. Jetzt waren sie gewarnt. Geschickt nutzten sie die ganze Breite der Strasse und liessen alle Überholversuche unsererseits verpuffen. Erster Klassensieg für die Beiden, ein weiterer zweiter Platz bei den 600 für uns (6. Gesamtrang).
Mit diesem Ergebnis haben wir vorzeitig die interne Trophy-600-Meisterschaft gewonnen. Danke an alle beteiligten Beifahrer: Andy Kolloch, Andy Wolfram, Alexander Röder, und 3-2-1-Heinz Boneder. Natürlich haben auch Konni und Manni ihres zum Erfolg beigetragen. Ein Gespannteam besteht aus mehr als zwei Personen. Für alle, die das noch nicht wissen. Auch die Anwesenheit von Supertechniker Ralf Unfried beruhigt die ganze Saison über. Wenn es technisch wirklich mal zwickt, kennt er immer einen Ausweg. Schön war auch die Anwesenheit am Sonntag von Freund und Partner Michael Kellersch. Auf dem Heimweg von Hockenheim wie immer ins «Kullmann»(original amerikanisches Restaurant, kein plumpe Hamburgerbude) in Kaiserslautern. Darauf freuen wir uns immer das ganze Jahr. Das Cholesterin für das ganze Jahr ist damit auch aufgenommen.