Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Sidecar Trophy - Dem Sieg folgte der Heiratsantrag

Von Andreas Gemeinhardt
Ken Knapton/Enrico Roick vor Tassilo Gall/Hendrik Crome

Ken Knapton/Enrico Roick vor Tassilo Gall/Hendrik Crome

Ken Knapton/Enrico Roick gewannen in Oschersleben den Sprint und das Hauptrennen. Eckart Rösinger/Andy Kolloch triumphierten im Supersprint.

Trotz reduziertem Starterfeld fanden sich noch 23 Teams der Internationalen Sidecar Trophy zu ihrem dritten Rennwochenende im Rahmen des Sidecar Festival in Oschersleben ein. Darunter auch zwei Gastteams aus Schweden. Die Trainingsitzungen wurden bei unterschiedlich feuchten Streckenzuständen ausgefahren. Letztendlich waren die Zeiten des ersten Zeittrainings relevant, denn nur da war die Strecke vollkommen trocken. Die Pole-Position holten sich Ken Knapton/Enrico Roick vor Eckart Rösinger/Andy Kolloch und dem F600-Projektgespann von Tassilo Gall/Hendrik Crome.

Im Supersprint überwogen die feuchten Stellen auf der Piste. Rösinger/Kolloch gefiel das sehr gut und die beiden traten mit Slikreifen an. Den besten Start erwischten aus der dritten Reihe Günther Bachmaier/Walter Klinglmayr. Sie behaupteten sich eine Runde an der Spitze, bevor sie von Knapton/Roick, Rösinger/Kolloch und Gall/Crome, die allerdings das Rennen technisch bedingt in der vierten Runde aufgeben mussten, überholt wurden. Schnell setzten sich Knapton/Roick und Rösinger/Kolloch vom Feld ab. 

In der vorletzten Runde waren die Regenreifen des Briten dahin, so dass Rösinger/Kolloch mühelos vorbeiziehen konnten. Nach hartem Kampf um den letzten Podestplatz setzten sich Baert/Schreuder gegen Schwegler/Steinert durch. Diese wiederum hatten nur drei Zehntelsekunden Vorsprung auf Bachmaier/Klinglmayr aus Österreich. Endlich gab es auch Punkte für Andre Hummel/Petra Pahl. Nach dem Pech in Schleiz gab es nun den ersten Lichtblick für die sympathischen Cottbuser.

Vor dem Sprintrennen war die Reifenwahl eindeutig: Slicks für alle. Erneut machten Knapton/Roick an der Spitze alles klar. Sie übernahmen diese in der zweiten Rennrunde und siegten letztendlich mit zehn Sekunden Vorsprung. Gall/Crome zeigten ein sehr starkes Rennen nach durchschraubter Nacht das mit 20 Punkten für den zweiten Platz belohnt wurde. Vorjahresmeister Rösinger/Kolloch landeten auf dem dritten Rang vor Bereuter/Eisentraut Baert/Schreuder, Bachmaier/Klinglmayr, Kirst/Pohl und Schramm/Brunner. 

Achim Freund und sein Beifahrer Michael Prudlik beendete ein weiteres Rennen. Achim Freund ist nach einem schweren Unfall bei der IDM in Assen querschnittsgelähmt und pilotiert nun in der Sidecar Trophy selbst einen Seitenwagen. Sein Gespann wurde auf Handschaltung und Handbremse umgebaut. Das etwas betagte Gespann hat aber auch altersbedingt noch einige Tücken, umso höher sind die Zielankünfte dieses Duos zu bewerten.

Im abschließenden Hauptrennen gelang Bereuter/Eisentraut der besten Start aus der zweiten Reihe. Knapton/Roick ließen sich zwei Runden Zeit, bevor sie die Spitze übernahmen und einen weiteren sicheren Sieg einfuhren. Dahinter lagen Rösinger/Kolloch, die aber ab der dritten Runde dem immer stärker werdenden Gall/Crome nichts entgegenzusetzen hatten. Diese überholten zu Rennmitte auch Bereuter/Eisentraut und fuhren einen weitern zweiten Platz ein. Rösinger/Kolloch nutzen das Konditionshandikap von Bereuter/Eisentraut und übernahmen zwei Runden vor Schluss noch den dritten Rang. 

In der Auslaufrunde machte das Siegerduo Knapton/Roick vor der Tribüne halt. Beifahrer Enrico Roick öffnete seinen Lederkombi, um mit einem eindeutig bedruckten T-Shirt seiner Partnerin Stefanie und Mutter des gemeinsamen Sohnes Damian einen Heiratantrag zu machen. Unter Tränen der Freude kam die Zustimmung von der andern Seite der Streckenbegrenzung. Es war ein tolles und unfallfreies Wochenende. Das freute auch Pokalsponsor Louis Christen aus der Schweiz. Die Teams der Internationalen Sidecar Trophy treffen am 20. und 21. Juli erneut in Oschersleben aufeinander. 

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