Ex-Vizeweltmeister Andreas Jonsson erklärt Rücktritt
Andreas Jonsson (li.) hört auf
Mit fast 39 Jahren ist für Andreas Jonsson Schluss. Der Schwede fuhr am vergangenen Freitag in der polnischen Extraliga sein letztes Rennen für Lublin, er verabschiedete sich mit zwei Laufsiegen und insgesamt neun Punkten.
2000 feierte Jonsson als 20-Jähriger einen seiner größten Erfolge: Er gewann in Landsberg mit einem Punkt unter Maximum die U21-Weltmeisterschaft und wurde als kommender Champion gehandelt. Beim Grand-Prix-Challenge in Abensberg war Jonsson damals als U21-Weltmeister gesetzt, kam jedoch im damaligen K.O.-System nicht weit.
2001 kam Jonsson in Stockholm zu einem ersten Wildcard-Einsatz und war auch Mitglied der schwedischen Nationalmannschaft, die bei der Premiere des World-Cups in Polen die Bronzemedaille gewann. Mit Tony Rickardsson war er Top-Scorer des Teams im Vorrundenrennen.
Ab 2002 war Jonsson im Grand Prix und gewann 2006 in Mallila. Besonders in Erinnerung blieb Jonsson, als er 2007 den Speedway-Grand-Prix in der Arena auf Schalke in Gelsenkirchen gewann. 100.000 Dollar Preisgeld heimste er damals ein, es war der 100. Grand Prix in der Geschichte.
Seinen größten Erfolg im Grand Prix feierte Jonsson in der Saison 2011. Mit einer permanenten Wildcard ausgestattet gewann er nach durchwachsenem Saisonstart die Rennen in Terenzano, Thorn und Gorican und wurde hinter Greg Hancock Vizeweltmeister. Letztmals war Jonsson 2018 im Grand Prix dabei, nachdem er 2015 seine letzte volle GP-Saison bestritten hatte. Im vergangenen Jahr wurde er als Wildcard-Fahrer in Hallstavik mit sieben Punkten Zehnter.
Jonsson tritt nach über 20 Jahren auf der Speedwaybahn zurück und darf auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken, auch wenn ihm nie der ganz große Wurf mit der Einzelweltmeisterschaft gelang. Zu seinen größten Erfolgen zählen neben dem U21-Weltmeistertitel, neun Grand-Prix-Siege, sieben schwedische Meistertitel und drei Siege mit dem schwedischen Team im World-Cup. 2007 gewann Jonsson, der 2014, 2017 und 2018 in der Speedway-EM am Start war, zudem den Goldhelm beim Speedway-Klassiker in Pardubitz.
Gemäß Informationen aus Schweden will Jonsson, der Vater zweier Söhne ist, vorerst etwas Abstand vom Speedwaysport, schließt aber seine Rückkehr in irgendeiner Funktion nicht aus.