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Bronze-Mann Erik Bachhuber: «Muss es selbst umsetzen»

Von Manuel Wüst
Erik Bachhuber (vorne) erbte Vater Stefans Talent

Erik Bachhuber (vorne) erbte Vater Stefans Talent

Mit Ben Ernsts zweitem Platz bei der 250-ccm-Weltmeisterschaft hat Deutschland bereits einen Medaillengewinner im Speedway-Nachwuchs gestellt. Bei der 250er-EM eroberte Erik Bachhuber die Bronzemedaille.

Bronze-Mann Erik Bachhuber: «Muss es selbst umsetzen»

Mit Ben Ernsts zweitem Platz bei der 250-ccm-Weltmeisterschaft hat Deutschland bereits einen Medaillengewinner im Speedway-Nachwuchs gestellt. Bei der 250er-Europameisterschaft eroberte Erik Bachhuber die Bronzemedaille.

In Tschechien wurde die Speedway-EM für 250-ccm-Fahrer ausgetragen und aus Deutschland schafften mit Jonny Wynant, Ben Ernst und Erik Bachhuber sogar drei Fahrer den Sprung ins Finale. Mit Bachhuber gewann ein Deutscher dann sogar die Bronzemedaille hinter dem Dänen Jesper Knudsen und dem Norweger Mathias Pollestad.

«Ich bin da sehr stolz drauf», so DMSJ-Trainer Christian Hefenbrock zum Abschneiden der deutschen Fahrer bei den WM- und EM-Rennen in den Nachwuchsklassen. «Bei den Prädikaten haben wir vordere Plätzen belegt. Auch Jonny Wynants Platz 6 in Divisov ist nicht schlecht. Jonny hatte Pech, weil er einmal runtergefahren wurde und sein Motorrad komplett verbogen war. Da war dann nicht mehr so viel drin, sonst hätte er auch um die Podestplätze mitfahren können.»

Einen Platz auf dem Podest beim Finale in Divisov erreichte der noch 15-jährige Erik Bachhuber. «Ich bin überglücklich, dass es mal geklappt hat und bin sehr zufrieden mit der Bronzemedaille und auch meine Eltern und mein Team sind momentan richtig happy», so der Bayer.

Bis die Medaille gewonnen war, musste sich Bachhuber erst über das Halbfinale in Pardubitz qualifizieren, was mit einem Sieg und 14 Punkten souverän gelang, ehe es zum Finale nach Divisov ging. «Das gute Halbfinale hat mir viel Selbstvertrauen gebracht. Ich war vorm ersten Lauf entsprechend aufgeregt, habe den dann aber gleich gewonnen und dann war die Anspannung ein wenig weg», blickte Bachhuber für SPEEDWEEK.com auf das Finalwochenende zurück. «Der zweite Lauf lief nicht ganz so, da ich Letzter wurde. Es gab dann einige Stürze, da die Bahn nicht so gut war und es war ziemlich anstrengend die Konzentration hoch zu halten über den ganzen Tag wegen der Hitze und der Länge.»

Auch Christian Hefenbrock, der vor Ort war, berichtete von schweren Verhältnissen. «Die Bahn war mit tiefen Rillen versehen und ich war froh, dass der Schiedsrichter das erkannt und entschieden hat, mit einem Bahndienst nochmal Belag runter zu ziehen, um dann weiterzumachen», hielt der Ex-Rennfahrer fest, der sich am Ende über Bachhubers Medaille freuen durfte. «Er hatte in der Vergangenheit Pech mit Ausfällen, die harte Arbeit hat sich jetzt für ihn bezahlt gemacht.»

Erst relativ spät kam Erik Bachhuber, dessen Vater Stefan Bachhuber früher auch Bahnsport betrieb, zum Speedway. «Bis ich elf oder zwölf Jahre alt war, habe ich Fußball gespielt und Speedway hatte mich nie so interessiert. Dann irgendwann habe ich es doch probiert, mit zwölf Jahren und dann hat es mir Spaß gemacht und seitdem fahre ich Speedway», berichtete der Youngster, der inzwischen die Schule mit der mittleren Reife in der Tasche hinter sich gelassen hat und demnächst eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker beginnt.

Doch nicht nur die Schule wird Erik Bachhuber hinter sich lassen, auch die Zeit auf der 250-ccm-Maschine neigt sich dem Ende zu: «Ich werde im Oktober 16 und darf ab dem Alter keine EM- und WM mehr mitfahren. Also haben wir gesagt, steigen wir auf die 500er um. Noch zehn Rennen auf der 250er und dann ist die Saison für mich beendet.»

Erik kann auch weiterhin auf die Unterstützung von Vater Stefan bauen: «Er kann mir auf jeden Fall sehr viel sagen, das ist sehr hilfreich. Was viele aber vergessen: Ich muss selber fahren. Die meisten meinen, ich habe es leichter weil ich so einen Papa habe, der früher selbst gefahren ist.»

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