MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Ligastart in Polen: Wieso Martin Smolinski verzichtet

Von Ivo Schützbach
Martin Smolinski

Martin Smolinski

Ende Mai soll in Polen die höchste Speedway-Liga wieder Fahrt aufnehmen, die Voraussetzungen sind für die ausländischen Fahrer aber sehr schwierig, wie Martin Smolinski im Exklusiv-Interview erklärte.

Dienstagabend war Martin Smolinski zu Gast im SPEEDWEEK-Live-Interview auf Instagram und plauderte eine gute halbe Stunde mit Redakteur Ivo Schützbach. Der Bayer war wie immer erfrischend offen, unterhaltsam und sorgte mit mancher Aussage für hochgezogene Augenbrauen.

Natürlich war auch Thema, wann in der Coronakrise endlich wieder Profisport möglich sein wird. In Polen soll es Ende Mai in der Speedway-Ekstraliga sowie im Fußball weitergehen, die US-Amerikaner möchten im Mai die Supercross-WM fortsetzen und die Formel 1 hat ihren Saisonstart auf 5. Juli in Spielberg/Österreich angesetzt.

Dänemark und Schweden haben den Ligastart in den Juni verschoben, dann wollen auch die Briten loslegen. Doch Großbritannien ist nach den USA, Italien, Spanien und Frankreich am stärksten von der Covid-19-Seuche betroffen und betrauert knapp 22.000 Tote im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit SARS-CoV-2.

Speedway-Profis, die nicht in der polnischen Ekstraliga unter Vertrag stehen, müssen sich also noch länger gedulden.

«Wenn es losgeht, dann schlag auf Schlag», erzählte Smolinski. «Ich habe mich mit zwei Vereinen in der Ekstraliga lange unterhalten, aber keinen Vertrag unterschrieben. Die letzten zwei Jahre war ich Generalreserve bei Falubaz und hätte für dieses Jahr einen sehr ähnlichen Vertrag bekommen. Ich wollte aber feste Veranstaltungen im Vertrag drin haben und nicht wieder das ganze Jahr auf der Bank sitzen. Da ist mir die Zeit zu schade und ich konzentriere mich lieber auf den deutschen Bahnsport und den Speedway-GP. Die polnische Liga fordert sehr viel, auch zeitlich.»

«In Polen wird viel darüber gesprochen, wie sie das mit der Liga machen wollen und was der Plan ist», ergänzte der GP-Sieger von Auckland 2014. «Es gibt auch andere Fahrer wie Emil Sayfutdinov, die überlegen, ob sie in Polen fahren sollen. Es gibt Lohnkürzungen und es ist die Rede davon, dass nur 50 Prozent plus/minus bezahlt werden. Es ist ja noch ganz viel unklar: Wird mit sieben Fahrern pro Team gefahren, wer fährt, es wird sogar ein neues Transferfenster geben. Vielleicht kommt da für mich noch etwas zustande. Was ich nicht möchte ist, dass ich erst zwei Wochen in Quarantäne muss, wenn ich nach Polen gehe. Das würde für mich bedeuten, dass ich meinen Lebensmittelpunkt nach Polen verlegen muss, dann darf ich meine Familie nicht mehr sehen und kann nicht zurückreisen, so lange ich dort Rennen fahren will. Wenn ich dort drüben im Hotel leben muss, dann stellt sich auch die Frage, ob das finanziell machbar ist, mit Mechanikern und Angestellten. Das ist nicht einfach.»

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