Keine Speedway-Bundesliga 2020? Lösungen gesucht
Am 1. Mai hätte es in Brokstedt losgehen sollen
Schweden und Großbritannien haben den Ligastart bereits in den Juni verschoben, Polen mit insgesamt drei Speedwayligen hat von Mitte April auf Anfang Mai vertagt. In anderen großen Motorsport-Serien wie der Formel 1, MotoGP- oder Superbike-WM rechnet inzwischen niemand mehr damit, dass vor Juli oder August irgendwo Rennen gefahren werden. Alleine schon wegen der weitreichenden Reisebeschränkungen.
Während der Coronavirus im Ursprungsland China so gut wie besiegt ist, und es in den in Europa am stärksten betroffenen Ländern Italien und Spanien minimale Lichtblicke gibt, geht es in Frankreich, Benelux, Skandinavien und dem amerikanischen Kontinent erst richtig los. In Deutschland werden Covid-19 bereits über 1000 Tote zugerechnet, offiziell sind 85.000 Menschen infiziert – die Dunkelziffer dürfte deutlich höher sein. Deswegen ist fest damit zu rechnen, dass die Maßnahmen der Bundesländer sowie der Bundesregierung zur Bekämpfung der Ausbreitung der Lungenkrankheit weit über Ostern hinausreichen werden.
Auf diese Entwicklungen reagieren nun auch die Clubs der Speedway-Bundesliga. «Der DMSB Fachausschuss Bahnsport hat gemeinsam mit den Speedway-Bundesliga-Vereinen in einem Web-Meeting die aktuelle Situation aufgrund der Covid-19-Infektionswelle und deren Auswirkungen auf die Durchführung der Speedway-Bundesliga erörtert», wurde mitgeteilt. «An oberster Stelle stand dabei der Schutz der Gesundheit aller Beteiligten aufgrund der Pandemie. Zusätzlich wurden die bestehenden staatlichen Beschränkungen und die finanziellen Auswirkungen bzw. der Existenzschutz der Ligavereine berücksichtigt. Aus diesem Grund ist der DMSB der einstimmigen Beschluss-Empfehlung der Bundesliga-Vereine gefolgt und hat beschlossen, dass die Deutsche Speedway-Mannschaftsmeisterschaft 2020 nicht in der geplanten Form ausgetragen werden kann.»
Am 1. Mai hätte die Bundesliga in Brokstedt beginnen sollen, für Mai und Juni waren sechs der insgesamt zwölf Matches zwischen Brokstedt, Landshut, Güstrow und Stralsund angesetzt.
«Die Ligavereine und der Fachausschuss Bahnsport arbeiten ergebnisoffen und abhängig von den weiteren Entwicklungen an einer möglichen Lösung», betont die Speedway-Veranstalter-Gemeinschaft.
Es sind verschiedene Szenarien vorstellbar: Diese reichen von einer Änderung des Austragungsmodus’ bis hin zur Absage der Liga.
Der für 2020 vorgesehene Modus, in dem jedes Team einmal zuhause und einmal auswärts gegen jeden Gegner fährt, ist nicht durchführbar.
Der Speedway-Team-Cup als Unterbau der Bundesliga wurde bis Mitte Juni ausgesetzt. Dann soll die Situation neu bewertet und über eine mögliche Austragung des Wettbewerbs gesprochen werden.