MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Taktik: Wie Erik Riss in den Grand Prix kommen will

Von Manuel Wüst
Erik Riss

Erik Riss

Erik Riss hat in den vergangenen beiden Jahren versucht, in den Speedwayligen in Schweden und Polen Fuß zu fassen. Für 2020 ändert der 24-Jährige seine Strategie und legt seinen Fokus auf die britischen Ligen.

In der britischen Premiership, der Nachfolgeliga der Elite League, hat Erik Riss für 2020 bei King’s Lynn unterschrieben. Und in der Championship, Nachfolgeliga der Premiere League, hat Riss sich den Redcar Bears angeschlossen. Der Sohn von Gerd Riss hält somit seinen Clubs aus der Saison 2019 auch in diesem Jahr die Treue, sofern es irgendwann losgeht. Bis mindestens Juni ist wegen der Covid-19-Seuche auch in Großbritannien das Ligageschäft ausgesetzt.

Im vergangenen Jahr feierte Riss vor allem in der zweiten britischen Liga Erfolge, als er mit den Redcar Bears den Knockout-Cup gewann und in Sheffield zudem die Championship-Riders-Individual, die Meisterschaft der besten Einzelfahrer der Liga.

Während es in Großbritannien für Riss ordentlich lief und er für seine Clubs konstant gute Ergebnisse einfuhr, lief es in Schweden nicht wie erhofft. Und auch in Polen konnte der Seibranzer nicht wie gewünscht Fuß fassen.

«Vor zwei Jahren habe ich gesagt, ich muss in England reduzieren und wollte mich auch auf Schweden und Polen konzentrieren», blickte Riss im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zurück. «Ich habe das dann auch gemacht und wollte mich weiterentwickeln. Letztes Jahr bin ich in Schweden für Rospigarna gefahren, da war ich auch stolz drauf, denn das ist ein richtig gutes Niveau in der ersten schwedischen Liga. Doch es lief alles nicht wie geplant.»

Der 24-Jährige scheut nicht davor, hart mit sich ins Gericht zu gehen und analysierte die Situation schonungslos: «Ich habe mir gesagt, dass ich noch nicht gut genug bin. Ich bin Woche für Woche hingefahren, habe Geld für den Flug ausgegeben und mein Mechaniker musste immer rüberkommen. Ich habe überhaupt nichts verdient. Dann kam ich an einen Punkt, an dem ich eine Entscheidung treffen musste, denn es hat dort nichts für mich funktioniert.»

Deshalb wird sich der zweifache Langbahn-Weltmeister dieses Jahr ganz auf die britischen Ligen konzentrieren. «In England will ich einer der Top-Fahrer werden und den nächsten Schritt machen», skizzierte Riss. «Das habe ich vor zwei Jahren noch anders gesehen und wollte mit dem Kopf durch die Wand in Schweden und Polen. Ich weiß, wo mein Ziel ist – ich will an die Weltspitze und im Grand Prix fahren.»

Zu was er im Grand Prix fähig ist, kann Riss dieses Jahr in Teterow beweisen, wenn er mit Wildcard als zweiter Deutscher neben Permanentstarter Martin Smolinski dabei sein wird.

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