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Lettland-GP: Alle Podestplätze eroberten Polen

Von Manuel Wüst
Ein bewegter Abend in Daugavpils. Eine schwierige Bahn brachte dem Polen Piotr Pawlicki nicht nur seinen ersten Speedway-Grand-Prix-Sieg, er rückte auch im WM-Klassement gewaltig nach vorne.

Im Speedway-Grand-Prix ist eine Wachablösung im Gang. Nach drei Rennen ist auffällig, dass etablierte Fahrer wie Titelverteidiger Greg Hancock und die Ex-Weltmeister Chris Holder und Nicki Pedersen in der Gesamtwertung ins Hintertreffen geraten und von einer neuen Generation überholt werden. Zu eben jener wilden Garde dürfen die drei polnischen Finalisten des Abends, Piotr Pawlicki, Patryk Dudek und Maciej Janowski, gezählt werden, die im Lettland-GP die Plätze 1 bis 3 belegten.

Pawlicki blieb ab dem dritten Durchgang ungeschlagen, was ihm vor dem Halbfinale und dem Finale freie Wahl bei den Startplätzen sicherte. Der 22-Jährige wählte jeweils den inneren Startplatz und blieb auch in diesen beiden Heats ungeschlagen. Im Finale setzte er sich vom Start weg ab und fuhr zum Sieg.

Um den zweiten Rang duellierten sich GP-Rookie Patryk Dudek und Jason Doyle – der Australier zog den Kürzeren. Doyle musste im Laufe des Finales ganz die Segel streichen, was Maciej Janowski auf den dritten Rang brachte und das polnische Podium perfekt machte.

Dass Janowski überhaupt am Finale teilnehmen konnte, grenzt an ein Wunder – in Heat 17 war der 25-Jährige in einen Horrorcrash verwickelt. Janowski hatte die Führung übernommen, als er ausgangs der Startkurve einen Aufsteiger hatte und die Kontrolle über sein Bike verlor. Matej Zagar reagierte blitzschnell, um dem gestürzten Polen auszuweichen, krachte dabei aber selbst in die Bande. Zudem wurde noch Bartosz Zmarzlik in den Sturz verwickelt, der mit Janowskis Motorrad kollidierte und im Re-Run mit Schmerzen aufgeben musste.

Generell erwies sich die Bahn in Daugavpils als extrem anspruchsvoll und war sehr trickreich zu fahren. Auf Wunsch der Fahrer wurde gegen Rennende auf den Einsatz des Wasserwagens und den Bahndienst verzichtet.

Im Gesamtklassement rückte das Feld nach dem dritten Grand Prix enger zusammen: Die Top-8 der Wertung liegen nur acht Punkte auseinander. Der bisherige WM-Spitzenreiter Fredrik Lindgren erzielte lediglich fünf Punkte und liegt nun wie der Australier Jason Doyle mit 37 Punkten auf Rang 2. Einen Punkt hinter dem neuen WM-Führenden Patryk Dudek. Lettland-Sieger Piotr Pawlicki konnte sich mit 18 erfahrenen Punkten auf den sechsten Rang verbessern.

Ergebnisse Speedway-GP Daugavpils/LV:

1. Piotr Pawlicki (PL), 18 Punkte
2. Patryk Dudek (PL), 16
3. Maciej Janowski (PL), 13
4. Jason Doyle (AUS), 10
5. Emil Sayfutdinov (RUS), 13
6. Matej Zagar (SLO), 10
7. Tai Woffinden (GB), 9
8. Maksims Bogdanovs (LV), 8
9. Martin Vaculik (SK), 8
10. Niels Kristian Iversen (DK), 7
11. Bartosz Zmarzlik (PL), 6
12. Greg Hancok (USA), 5
13. Fredrik Lindgren (S) ,5
14. Chris Holder (AUS), 4
15. Antonio Lindbäck (S), 4
16. Peter Kildemand (DK), 1

Stand nach 3 von 12 Rennen:

1. Dudek, 38 Punkte. 2. Doyle 37. 3. Lindgren 37. 4. Janowski 35. 5. Vaculik 34. 6. Pawlicki 32. 7. Sayfutdinov 31. 8. Woffinden 30. 9. Iversen 25. 10. Zmarzlik 34. 11. Zagar 21. 12. Hancock 20. 13. Holder 16. 14. Lindbäck 12. 15. Pedersen 8.

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