Formel 1: Ohrfeige für Gegner von Verstappen

Kai Huckenbeck: «Muss öfter gegen diese Jungs fahren»

Von Ivo Schützbach
Vier Gegner konnte Kai Huckenbeck bei seinem Grand-Prix-Debüt in Teterow schlagen, darunter Landsmann Martin Smolinski. Der 24-jährige Speedway-Profi analysierte, woran es ihm mangelt.

Mit einem zweiten und einem dritten Platz begann der Deutschland-GP für Kai Huckenbeck hoffnungsvoll. Er schlug Antonio Lindbäck, Max Fricke und Martin Smolinski, anschließend folgten aber zwei letzte Plätze. Mit einem weiteren Punkt im fünften Durchgang gegen Tai Woffinden kam Huckenbeck auf insgesamt vier, was Platz 14 in der Gesamtwertung bedeutet.

«Ich habe gar nichts erwartet, ich wusste, dass es hart wird», sagte er im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Nach den zwei Punkten ersten Lauf dachte ich, es geht ein bisschen mehr. In den Läufen danach fehlten mir aber die Starts, es war schwer zu überholen, man sah nicht viele Manöver. Durch den Regen waren es schwere Bahnverhältnisse, sie haben es aber ganz gut in den Griff gekriegt. Im letzten Lauf war ich ganz gut dabei, da fehlte es mir aber an Speed. Ich habe in jedem Lauf versucht das Set-up zu ändern, aber nicht wirklich etwas Gutes gefunden. Alle wissen, die Starts sind das A und O, das hat man auch bei den anderen gesehen.»

Du wurdest Neunter im GP-Challenge in Togliatti, es ist nicht viel, was dir zu den GP-Fahrern fehlt. Was kannst du als Fahrer machen, um diese letzten paar Prozent zu finden? «Vielleicht fuhr ich durch die britische Liga zu viele Rennen», grübelte Huckenbeck. «Ich muss mich dran gewöhnen, man muss öfter gegen diese Jungs fahren. Ich muss öfter in Polen fahren, da sind die ganzen Grand-Prix-Fahrer vertreten. Nur bei diesen Jungs lernt man es wirklich. England ist auch gut, um die Praxis zu haben. Das kann man aber nicht ganz vergleichen, man muss jede Woche gegen diese Jungs fahren, um weiter zu kommen.»

Martin Smolinski eroberte mit acht Punkten zwar doppelt so viele wie Huckenbeck, im innerdeutschen Duell in Lauf 7 behielt aber der Norddeutsche die Oberhand. War das auch eine Prestigefrage? «Ich mache mir da nicht viele Gedanken drum, das tun nur die Medien und die Leute», meinte Huckenbeck. «Martin ist ein guter Fahrer, das hat er in Teterow wieder gezeigt. Ich habe ihn zwar im direkten Vergleich geschlagen, er holte im Endeffekt aber mehr Punkte als ich. Er brachte es auf die Bahn, für mich ist er gut gefahren.»

Ergebnisse Speedway-GP Teterow/D:

Vorläufe: 1. Jason Doyle (AUS), 14 Punkte. 2. Chris Holder (AUS), 12. 3. Fredrik Lindgren (S), 11. 4. Emil Sayfutdinov (RUS), 10. 5. Patryk Dudek (PL), 10. 6. Peter Kildemand (DK), 10. 7. Matej Zagar (SLO), 9. 8. Martin Vaculik (SK), 9. 9. Martin Smolinski (D), 8. 10. Maciej Janowski (PL), 7. 11. Tai Woffinden (GB), 5. 12. Antonio Lindbäck (S), 4. 13. Piotr Pawlicki (PL), 4. 14. Kai Huckenbeck (D), 4. 15. Bartosz Zmarzlik (PL), 2. 16. Max Fricke (AUS), 1.

1. Halbfinale: 1. Vaculik 3. 2. Doyle 2. 3. Sayfutdinov 1. 4. Kildemand 0.

2. Halbfinale: 1. Zagar 3. 2. Holder 2. 3. Dudek 1. 4. Lindgren S/D.

Finale: 1. Zagar 3. 2. Vaculik 2. 3. Doyle 1. 4. Holder 0.

WM-Stand nach 9 von 12 Rennen: 1. Doyle, 114 Punkte. 2. Dudek 104. 3. Janowski 101. 4. Lindgren 98. 5. Woffinden 94. 6. Sayfutdinov 90. 7. Zmarzlik 82. 8. Vaculik 80. 9. Zagar 73. 10. Holder 66. 11. Lindbäck 64. 12. Pawlicki 63. 13. Greg Hancock (USA), 45. 14. Niels-Kristian Iversen (DK), 44. 15. Kildemand 36. 16. Vaclav Milik (CZ), 20.

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