Greg Hancock: «Ich kann niemanden kontrollieren»
Drei Rennen vor Schluss führt Greg Hancock die Speedway-Weltmeisterschaft mit 14 Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger Tai Woffinden an. Kein Freifahrschein zum dritten Titel, aber ein angenehmes Polster. Doch davon will er nichts wissen.
«Druck gibt es vor jedem Lauf», weiß der Kalifornier. «Ich mache mir auch selber viel Druck. Wahrscheinlich mehr, als die anderen Fahrer auf mich ausüben. Druck ist mein größter Gegner und gleichzeitig mein mächtigster Motivator.»
Seit dem ersten Grand Prix 1995 ist Hancock dabei, bis heute hat er bei keinem gefehlt. Mit 44 Jahren ist er der mit Abstand Älteste im Feld, gleichzeitig aber lernfähig wie ein Jungspund. «Ich weiß, dass ich gut sein muss und ich kann mit jedem Lauf besser werden. Ich unterschätze nie jemanden und weiß, dass es bis zum WM-Titel noch ein langer Weg ist. In dieser Serie kannst du nicht einfach Kontrolle über deine Gegner ausüben. Wenn es so einfach wäre, würde es jeder tun.»
Im Lettland-GP Mitte August hat Hancock als erster Fahrer die Marke von 1000 Läufen geknackt. Mit jedem weiteren Heat setzt er einen Rekord. Obwohl der Kalifornier auf Statistik wenig gibt, meinte er dazu: «Wenn ich genauer darüber nachdenke, sind 1000 Läufe echt verrückt. Damit stehe ich im Grand Prix alleine da. Wenn ich dann noch an meine ganzen anderen Rennen und die Ligen denke – ich bin ein paar Runden im Kreis gefahren!»