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Hancock: «Smoli ist ein Vorbild für andere Deutsche»

Von Ivo Schützbach
Martin Smolinski (li.) und Greg Hancock

Martin Smolinski (li.) und Greg Hancock

Nur einmal in der 22-jährigen Geschichte des Speedway-Grand-Prix hatte Deutschland einen Fixstarter. WM-Leader Greg Hancock hält die Zeit für gekommen, dass 2017 wieder einer dabei ist.

Seit 1995 wird die Speedway-Weltmeisterschaft im GP-System ausgetragen. Erst 2013 gelang es einem Deutschen sich für die Serie 2014 zu qualifizieren: Martin Smolinski gewann damals den Saisonauftakt in Neuseeland, verpasste als WM-Zwölfter aber die Qualifikation für das darauffolgende Jahr.

Den direkten GP-Einzug für 2017 verfehlte der Bayer im Challenge in Vetlanda um einen Punkt. Als letzte Chance bleibt Smoli, dass er für nächstes Jahr eine der vier Dauer-Wildcards von Promoter BSI erhält.

«Martin ist ein großartiges Beispiel für viele junge deutsche Fahrer», erzählte WM-Leader Greg Hancock SPEEDWEEK.com in Teterow. «Er hat hart dafür gearbeitet, um dorthin zu kommen, wo er jetzt ist. Im Grand Prix 2014 hatte er einen guten Start, danach tat er sich schwerer. Es ist nicht einfach, in diese Serie zu kommen. Der Sport in Deutschland ist nicht so groß wie anderswo. Er fuhr in einigen Ligen und hat seinen Weg gesucht, jetzt wartet er auf den Durchbruch. Er zeigt viel Einsatz und hat große Ambitionen, das kann ihm niemand absprechen.»

Der Kalifornier weiter: «Als wir das World-Cup-Rennen in Västervik hatten, habe ich gesehen, dass es weitere Deutsche gibt, die das Potenzial haben. Ich war mir damals recht sicher, dass die USA gegen Deutschland verlieren würden. Wahrscheinlich war es nicht richtig, dass wir sie mit unserem Team geschlagen haben – für mich lief es gut. Die anderen hingegen kamen an diesem Tag nicht zurecht.»

Der Kampf USA gegen Deutschland war in Wirklichkeit ein Kampf Greg Hancock gegen Martin Smolinski, die anderen Piloten fuhren nicht auf Weltklasseniveau. Das bessere Ende hatten die Amerikaner, Deutschland packte bereits nach der Vorrunde zusammen.

«Martin ist für die anderen Deutschen ein Vorreiter, er inspiriert sie», sagt Hancock. «Sie sehen, dass er im Grand Prix war und sogar einen gewonnen hat. Und sie merken, dass sie ihn geschlagen haben. Also wird ihnen klar, dass auch sie es in den Grand Prix schaffen können. Martin oder einen anderen Deutschen im Grand Prix zu haben, wäre ein Plus. Sicher, er hat die Erfahrung, er weiß wie es läuft, wie man mit Druck umgeht und mit den Medien arbeitet. Dabei hilft ihm auch, dass er erfolgreich Langbahnrennen fährt. Er hat in seinem ersten Grand-Prix-Jahr viel gelernt und ist nicht weit weg. Wenn er erneut dabei wäre, würde er sich besser schlagen als beim ersten Mal.»

Seine große Klappe würde helfen, mehr Aufmerksamkeit auf die Serie zu lenken? Hancock: «Ganz sicher, er schafft Medieninteresse, er vermarktet sich selbst sehr gut. Er kann Motorrad fahren und sich verkaufen – das ist eine gute Kombination.»

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