Speedway-U21-Team-WM: DMSB bekommt einen Denkzettel
Polen hat keinen Mangel an starkem Nachwuchs
Zur Saison 2021 wird die Speedway-U21-Team WM im gleichen Modus wie das Speedway der Nationen ausgetragen. Die teilnehmenden Länder für das Finale werden gesetzt, da dieses Jahr weder ein Halbfinale noch ein Qualifikationsrennen vorgesehen sind.
In der Saison 2020 musste das Halbfinale mit nur drei statt vier Teams gefahren werden, da einige Nationen nicht antraten, unter ihnen Deutschland. Das Präsidium des Deutschen Motor Sport Bunds (DMSB) hatte wegen der Verbreitung der Lungenkrankheit SARS-CoV-2 bereits im Frühjahr 2020 sämtliche Mannschaften von Teamwettbewerben zurückgezogen. Auf eine Stellungnahme mit Begründung wartet SPEEDWEEK.com trotz mehrfacher schriftlicher Nachfrage bei der Pressestelle des DMSB noch heute.
Da auch hinter der Saison 2021 zahlreiche Fragezeichen stehen, meldeten nur sieben Nationen ihre Teams verbindlich an, was zur Anpassung des Rennmodus führte, wie FIM-Bahnsport-Chef Armando Castagna erklärte: «Wir sind in die Planungen für das Jahr gegangen, ohne mit abschließender Sicherheit zu wissen, wie viele Mannschaften wir wegen Covid-19 haben werden. Im November hatten wir dann sieben Teams, die sich bereiterklärten teilzunehmen, und weitere Nationen, die mit Standby-Teams dabei sein wollten. Aus diesen Gründen haben wir entschieden, den Modus des Speedway der Nationen zu übernehmen und nur einen Event mit sieben Teams zu machen.»
Das diesjährige Finale der Speedway-U21-Team-WM soll am 27. August im polnischen Bromberg (Bydgoszcz) mit sieben Teams ausgetragen werden, die sich wie beim Nations aus zwei Fahrern und einem Reservisten zusammensetzen und somit aus drei statt fünf Driftern bestehen. Serienweltmeister Polen wird auf die Mannschaften aus Dänemark, Großbritannien, Lettland, Schweden, Australien und Tschechien treffen. Deutschland steht als Standby-Team parat.
Castagna sieht die Chance, dass durch die Umstellung des Modus in Zukunft mehr Nationen an der U21-Team-WM teilnehmen können und nennt sein Heimatland Italien als Beispiel: «In Italien haben wir immer Probleme, gute U21-Fahrer zu finden. Zurzeit haben wir zwei gute U21-Fahrer; ein Team mit drei Fahrern zu stellen, ist auch für viele andere Nationen einfacher. Es gibt viele Nationen mit guten Nachwuchsprogrammen, die kein Problem haben gute U21-Fahrer zu finden und zu fördern. Aber es gibt auch Nationen, die nicht in dieser glücklichen Lage sind.»