Anthony West (3.): Mit Serien-Motor aufs Podium!
Anthony West fuhr mit einem fast serienmässigen Motor aufs Podium
Anthony West hatte sich für seinen Gaststart in der Supersport-WM viel vorgenommen, sehr viel sogar. Nachdem er bereits bei seinem Gaststart vor einem Jahr Dritter war, sollte an diesem Wochenende der Sieg herausspringen. Da ahnte der Australier jedoch noch nicht, welche Probleme auf ihn noch zukommen werden.
«Die ganze Woche war ein Desaster», stöhnte der 35-Jährige. «Beim Test ging unser Motor kaputt und alles lief in die falsche Richtung. Am Freitag hatten wir dann noch einen Motorschaden. Das war kein Fehler der Mechaniker, sondern war einfach den Umständen geschuldet. Ich muss mich bei meinen Leuten bedanken. Es sind eigentlich keine Mechaniker, es sind Freunde, die mir hier geholfen haben. Einer ist aber Mechaniker, und er hat jede Nacht am Motor gearbeitet.»
In einer Nacht-und-Nebel-Aktion organisierte West einen neuen Motor. «Mir hat dann jemand aus der Patsche geholfen und uns seine R6 zur Verfügung gestellt. Er heißt Liam Coleby und ist ein ganz normaler Bursche», erzählt West freimütig. «Ich habe ihm gesagt, dass da auch was kaputt gehen kann, aber er wollte mich fahren sehen. Wir haben also das Bike abgeholt, den Motor ausgebaut, ein wenig schneller gemacht und in unser Bike eingebaut. Es fehlen aber sicher zehn PS. Ich habe nicht erwartet, dass ich damit aufs Podium fahren werde. Wir haben jeden Dollar in dieses Projekt gesteckt und ich denke, wir haben das Beste daraus gemacht. Viele Teile haben wir uns von anderen Teams oder Menschen wie Liam ausgeborgt. Jetzt müssen wir das Bike zerlegen und alles wieder zurückgeben.»
Seinen geplanten Wildcard-Einsatz in Thailand musste West absagen – er fand keinen Sponsor.