Supersport-WM Assen: Ein zweiter Deutscher greift an
Daniel Rubin feiert in Assen WM-Premiere
Hubert Rubin fuhr in den 1980er-Jahren Grasbahnrennen, die 1988 geborene Tochter Stefanie trat später in seine Fußstapfen. Die Brüder Daniel und Dominik kamen knapp zehn Jahre später auf die Welt und über den Yamaha-Cup in die IDM. Mitte April wird der heute 20-jährige Daniel in Assen seinen ersten Weltmeisterschaftslauf bestreiten.
2018 eroberte Daniel Rubin in der IDM Supersport seine ersten Podestplätze, beim vorletzten Event in Assen gelangen dem Schwarzwälder aus der rennsportbegeisterten Familie Siege in beiden Rennen. Hinter Max Enderlein wurde Rubin Deutscher Vizemeister.
Rubin fuhr damals in Assen bis auf wenige Zehntelsekunden auf Augenhöhe mit Rob Hartog, einem etablierten WM-Piloten, der auf seiner Heimstrecke in Assen besonders stark ist. Das erzeugt natürlich Optimismus für die WM-Premiere des Badeners.
«Ich bin gerne vorsichtig in solchen Aussagen, aber wenn bei Daniel alles zusammenläuft und das Motorrad funktioniert, könnte ich mir vorstellen, dass es ein brauchbares Ergebnis gibt», erzählte Vater Hubert SPEEDWEEK.com, der in Schwanau bei Offenburg ein großes Motorradgeschäft mit verschiedenen Marken führt und seine Söhne im eigene Team Rubin Racing auf Yamaha R6 starten lässt. «Je nach Situation, wenn etwas schiefläuft, dann kann es auch schlecht laufen, das ist bekannt. Für uns wird es der erste Einsatz, das ist viel Neuland. Auch die ganzen Formalitäten vorab. Bislang muss ich sagen, dass alle von der Dorna sehr kooperativ sind. Wenn sich mein Ersteindruck vom Umgang mit den Leuten bestätigt, dann könnte ich mich mit meinem Team in der WM wohlfühlen. Wenn ich die An- und Abreise bei den Europarennen außen vor lasse, dann ist da kein riesiger Unterschied zur IDM. Die reine Startgebühr für den WM-Lauf kostet 1000 Euro, für die IDM 800 – das sind 20 Prozent. Wir fahren für die IDM auch zum Lausitzring, das ist von uns eine Weltreise. Oschersleben ist eine halbe. Mit diesen Kilometern kann ich genauso nach Assen oder Misano fahren.»
Auf Assen fiel die Wahl, weil es viele Terminüberschneidungen zwischen IDM und WM gibt. «Imola wäre auch eine Option gewesen», schilderte Hubert Rubin. «Aber diese Strecke kennt Daniel nicht. Assen ist seine Strecke, dort hatte er schon im Yamaha-Cup gute Ergebnisse und war immer schnell. Assen kann zuckersüß sein, dich aber auch peitschen. Dort haben wir schon alles erlebt, von Siegen bis zu Abflügen, wo das Motorrad Totalschaden war. Wenn man diese Leidenschaft einmal erlebt hat, dann kommt man nicht mehr davon los.»