Stolzer Jochen Kiefer: Das Supersport-WM-Team steht
Lukas Tulovic, Jochen Kiefer und Thomas Gradinger (v.l.)
Für Kiefer Racing ging mit dem Grand Prix in Valencia am vorletzten Wochenende nicht nur die Saison 2019 zu Ende, sondern eine Ära: Nach 17 Jahren musste das Team aus Rheinland-Pfalz vom MotoGP-Paddock Abschied nehmen. Vorausgegangen war der Entschluss des Selektionskomitees, Kiefer Racing für einen Startplatz in der Moto2-Weltmeisterschaft 2020 nicht zu berücksichtigen.
2020 markiert einen Neubeginn für Kiefer Racing. Mit der Supersport-WM hat Eigentümer Jochen Kiefer ein neues Betätigungsfeld gefunden, die Vorbereitungen sind bereits voll im Gang. Mit Thomas Gradinger und Lukas Tulovic konnte ein vielversprechendes Fahrerduo unter Vertrag genommen werden. Das Material kommt von Yamaha, es werden zwei R6 eingesetzt. Dieses Bike hat die letzten drei Weltmeisterschaften gewonnen.
Mit Thomas Gradinger konnte sich Kiefer Racing nicht nur einen sehr schnellen, sondern auch erfahrenen Piloten sichern. Der 23-jährige Österreicher kam 2018 als Deutscher Meister in die Supersport-WM und konnte auf Anhieb mit viel Talent und sehr hohem Grundspeed überzeugen. Seine zweite WM-Saison verlief ein wenig durchwachsen. Im vierten Rennen stand Gradinger in Assen als Dritter erstmals auf dem Podium. In der Gesamtwertung landete er in den vergangenen zwei Jahren auf dem siebten und neunten Platz.
Lukas Tulovic wechselt nach einer schwierigen Rookie-Saison in der Moto2-WM mit Kiefer Racing in die Supersport-Szene. Auch wenn die Serie für das 19-jährige Talent aus Eberbach komplettes Neuland ist, weiß Tulovic längst, wie mit einer 600er-Rennmaschine umzugehen ist.
«Wir freuen uns und sind stolz zugleich, ein neues Projekt zu starten und dieses nun auch verkünden zu können», teilte Jochen Kiefer mit. «In der Supersport-WM finden wir eine neue Herausforderung für uns. 2020 wird für Kiefer Racing ein Neuanfang, da wir weder die Meisterschaft noch das Fahrerlager kennen. Wir haben aber längst mit den Vorbereitungen begonnen und es macht viel Spaß, auf diesen Neuanfang hinzuarbeiten. Jeder im Team ist hochmotiviert und wir spüren auch schon das Kribbeln im Bauch, wenn die bestellten Motorräder in der Werkstatt eintreffen.»
«Wir können es kaum mehr erwarten, mit dem Aufbau der Bikes zu beginnen und die für uns unbekannte Technik kennenzulernen», so der Teamchef weiter. «Seit längerer Zeit werden wir wieder ein Team mit zwei Fahrern haben. Das war uns für den Umstieg in eine andere Rennserie sehr wichtig. Ich denke, dass wir uns mit Lukas und Thomas ein schlagkräftiges Fahrerduo angeln konnten. Wir sind auch froh, dass sich Thomas für uns entschieden hat. Er kennt sich in der Supersport-WM bestens aus, das wird uns besonders am Anfang eine große Hilfe sein. Unser Dank geht an die Dorna für die Zusage der Startplätze, sowie an Yamaha für deren großartiges Entgegenkommen.»
Die Supersport-Weltmeisterschaft 2020 beginnt am 1. März auf Phillip Island im Süden Australiens. Die Serie umfasst insgesamt 13 Rennwochenenden. Der Höhepunkt für Kiefer Racing und seine zwei Youngster ist das deutsche Meeting am ersten August-Wochenende in der Motorsport Arena Oschersleben.