Triumph hat mit dem Motor vorerst das Limit erreicht
Bei den ersten drei Events der Supersport-WM 2022 war von Triumph nicht viel zu sehen, dabei hatte sich das werksunterstützte Team ein Jahr in der Britischen Meisterschaft auf den WM-Einstieg vorbereitet. Doch beim Saisonstart zeigte sich: Triumph war vom Motorrad-Weltverband FIM zu sehr eingebremst worden.
Von den ‹Next Generation Bikes› beeindruckte vor allen die Ducati 955 V2 mit Nicolo Bulega, der in Aragón, Assen und Estoril jeweils einen Podestplatz einfahren konnte und zuletzt in Misano mit zwei dritten Plätzen glänzte.
Beim Meeting in Italien war auch Triumph stärker – sogar deutlich. Denn die FIM gestand der Street Triple RS 765 durch mehr Drosselklappenöffnung zusätzliches Drehmoment zu.
Das gibt Stefano Manzi und Hannes Soomer sowie dem britischen Dynavolt-Triumph-Team Hoffnung auf den ersten Podestplatz beim Heimrennen am kommenden Wochenende in Donington Park. In Misano war Manzi als Vierter bereits nahe dran, im zweiten Rennen fehlten dem Italiener nur 1,4 sec zum Podium.
«Der Triumph hat es bis Misano überall ein bisschen an Geschwindigkeit gefehlt, auch das Chassis ist nicht perfekt», erklärte SBK Technical Director Scott Smart gegenüber SPEEDWEEK.com. «Als wir mit der Balance-Regel begannen, lag unser Hauptaugenmerk auf dem Topspeed auf der Geraden. Inzwischen ziehen wir die Performance über die ganze Runde in Betracht. Deshalb bekamen die Triumph 2,5 Newtonmeter mehr Drehmoment, jetzt haben diese Bikes mehr oder weniger die maximale Leistungsfähigkeit des Motors erreicht. Wir können ihnen nicht mehr helfen, wenn die Fahrer jetzt Vollgas geben, machen die Drosselklappen auch ganz auf. Die Maximaldrehzahl könnten wir noch ein bisschen erhöhen, aber das macht keinen großen Unterschied. Wenn sich Triumph weiter verbessern will, müssen sie am Chassis arbeiten.»