MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Marcel Schrötter mit MV Agusta: «Ein neues Kapitel»

Von Ivo Schützbach
Marcel Schrötter

Marcel Schrötter

Das Team MV Agusta Reparto Corse hat die Verpflichtung von Marcel Schrötter für die Supersport-WM 2023 bestätigt. Mit dem Bayer will es die italienische Nobelmarke mit der F3 800 an die Spitze schaffen.

Seit dieser Saison tritt MV Agusta in der Supersport-Weltmeisterschaft mit der F3 800 an, seit 2013 wurden mit der 675 insgesamt 50 Podestplätze erobert, darunter neun Siege.

Niki Tuuli und Bahattin Sofuoglu fahren zwar regelmäßig in die Top-10, doch einen Podestplatz hat MV Agusta letztmals am 21. November 2021 in Mandalika auf der indonesischen Insel Lombok erobert – mit Tuuli.

Das Team ist der festen Überzeugung, dank der Verpflichtung von Marcel Schrötter 2023 wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Der 29-Jährige fuhr seit 2012 insgesamt 178 Rennen in der Moto2-WM und eroberte fünf Podestplätze. Dem Papierformat nach braucht er sich vor Supersport-Champions wie Sandro Cortese, Randy Krummenacher und Andrea Locatelli nicht zu verstecken, entsprechend hoch sind die Erwartungen.

Durch die Moto2-Einheitsmotoren von Triumph verfügt Schrötter über jede Menge Dreizylinder-Erfahrung, auf dieses Konzept setzt auch MV Agusta.

«Wir sind hocherfreut, dass wir mit Marcel zu einer Übereinkunft gekommen sind», teilte Teameigentümer Andrea Quadranti mit. «Er ist ein sehr erfahrener Pilot, den ich zusammen mit Partner Matica seit einiger Zeit beobachte. Ich glaube, dass er der Richtige für uns ist. Er wird dem Team mit seiner gesammelten Moto2-Erfahrung dabei helfen, die Technik und auch die Ergebnisse zu verbessern.»

Zweimal war MV Agusta in der Supersport-WM bereits Vizeweltmeister: 2014 und 2016 mit dem Franzosen Jules Cluzel.

Neun Fahrer haben es mit der Nobelmarke aus Varese aufs Podium geschafft. Neben Cluzel sind das Tuuli, Raffaele De Rosa, Lorenzo Zanetti, Roberto Rolfo, PJ Jacobsen, Gino Rea, Christian Iddon und Nico Terol.

«Zuerst möchte ich Andrea Quadranti und MV Agusta für das Vertrauen danken, das sie in mich setzen, und mir diese Chance geben», so Schrötter. «Ich freue mich sehr auf dieses neue Kapitel in meiner Karriere und kann es kaum erwarten, auf die bildschöne MV Agusta zu steigen und mit dem neuen Team zu arbeiten. Ich bin sehr aufgeregt, ein Teil dieser berühmten Marke zu werden und möchte mit MV Agusta Geschichte schreiben.»

Der Pflugdorfer, der jetzt am Ammersee wohnt: «Nach mehr als zehn Jahren im Grand-Prix-Fahrerlager ist für mich die Zeit gekommen, eine andere Richtung einzuschlagen und trotzdem weiter meiner Leidenschaft auf Weltniveau nachzugehen. Ich bin Motorradrennfahrer und möchte das auch noch ein paar Jahre bleiben und Erfolge feiern. Die Supersport-Weltmeisterschaft hat ein unglaublich hohes Niveau erreicht, auf dem ich mich unbedingt behaupten will. Es wird für uns alle eine große Herausforderung sein, die MV Agusta F3 so schnell wie möglich konkurrenzfähig zu machen. Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben und werde dafür jederzeit 100 Prozent geben.»

Schrötters Teamkollege wird der Türke Bahattin Sofuoglu (19), der Sohn eines Cousins von Rekordchampion Kenan Sofuoglu.


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