Nico Terol: Trotz Markenwechsel aus der Boxengasse
Nico Terol wurde 2016 von vielen Defekten zurückgeworfen
Der letzte 125er-Weltmeister Nico Terol (2011) hat in der Supersport-WM eine Serie gefunden, in welcher er wieder Freude am Fahren hat. Und Erfolg – wenn alles zusammenpasst. So wie Anfang April in Aragón, wo er vor seinen Heimfans auf Rang 3 stürmte und eine 29-monatige Durststrecke ohne Podestplatz beendete.
2013 siegte Terol in der Moto2-WM bei den Grand Prix in Austin, Aragón und Valencia und wurde WM-Siebter.
2014 waren seine Resultate bemerkenswert schlecht: Die Ärzte diagnostizierten ein Erschöpfungssyndrom, es wurden nur zwei Punkte und WM-Rang 28.
Der Spanier wechselte für 2015 in die Superbike-WM, wurde vom Team Althea Ducati aber wegen mangelnder Leistung zu Saisonmitte entlassen. Am Saisonende bestritt er als Ersatz für den verletzten Jules Cluzel die letzten drei Rennen in der Supersport-WM für das MV-Agusta-Werksteam.
Mit zwei Top-6-Platzierungen empfahl sich der 27-Jährige für die Saison 2016 und unterschrieb im neuen Team Schmidt Racing. Nach seinem Podestplatz in Aragón waren Terol und seine Crew überzeugt, den Anschluss an die Spitze geschafft zu haben. Doch die MV Agusta ist ebenso defektanfällig wie bildhübsch, auch mit der Motorleistung ist es nicht zum Besten gestellt.
Kawasaki ist eine sichere Nummer
Nun entschied sich das ungarische Team, den Rest der Saison mit ZX-10R zu bestreiten – in schwarz-gelber Lackierung. Die Kawasaki sind eine sichere Nummer, Kenan Sofuoglu und Randy Krummenacher führen die Weltmeisterschaft an.
Terol hofft, mit Kawasaki wieder auf die Erfolgsspur zu kommen, in acht Supersport-Rennen diese Saison kam er nur viermal in die Punkte. «Wir sollten vor dem Rennen in Deutschland zum Testen, damit das Team eine Grundlage hat», weiß der ehemalige Weltmeister. «Vor Jerez sollten wir auch testen. Der Wechsel soll unser wahres Potenzial zeigen, was bisher nur in Aragón möglich war. In allen anderen Rennen konnte ich aus verschiedenen Gründen nicht viel mehr machen. Die Umstellung vier Rennen vor Saisonende ist groß, aber wir waren in einer Situation, in der nichts vorwärts ging. Ich habe immer gesagt, dass die MV Agusta gutes Potenzial hat, aber es muss alles auf den Millimeter passen und du brauchst jemanden, der das Motorrad kennt. Ein Techniker an unserer Seite wäre eine große Hilfe gewesen.»
Der 16-fache Grand-Prix-Sieger weiter: «Wenn der Wechsel wie geplant verläuft, dann bin ich mir sicher, dass ich die Saison zu einem guten Abschluss bringen kann. Wenn wir die Tests fahren die wir brauchen, wird das Ziel in jedem Rennen das Podest sein. Ich weiß was ich kann, aber wir brauchen die richtigen Werkzeuge und ich hoffe, dass das Team mit dem Wechsel gut klarkommt. Leider ist unser Motorkontingent aufgebraucht, auch wenn wir die Marke wechseln. In Deutschland muss ich aus der Boxengasse starten, aber in Magny-Cours, Jerez und Katar haben wir gute Chancen.»