Markus Reiterberger weiß: «Das sind keine Schnarcher»
Die Karriere von Markus Reiterberger lief die letzten beiden Jahre nicht nach Plan. Nach seinem zweiten IDM-Titel 2015 wechselte der Obinger zum Team Althea BMW in die Superbike-WM, zog sich aber im Juni 2016 in Misano mehrere Wirbelbrüche zu. Nach dem Europa-Auftakt 2017 trennte sich Reiti von dem italienischen Team, er fühlte sich nicht mehr willkommen.
Der Bayer ging zurück zu seinem alten Team Van Zon Remeha BMW in die IDM und wurde dort in überlegener Manier zum dritten Mal Champion. 2018 legen das Team und Reiti ein Zwischenjahr in der Superstock-1000-EM ein, für 2019 ist der gemeinsame Aufstieg in die Superbike-WM geplant.
Am kommenden Wochenende ist Reiterberger als Wildcard-Fahrer in Jerez dabei. Superstock 1000 fuhr er bereits 2011 und 2012 Fulltime, Rang 3 auf dem Nürburgring ist sein bestes Ergebnis in dieser Klasse.
Große Unterschiede zu seinem IDM-Bike gibt es in der EM nicht: «Das Reglement ist ziemlich gleich, nur müssen wir mit profilierten Reifen statt mit Slicks fahren. Die Gummimischung ist ähnlich, der Reifenaufbau aber anders. Und eben die paar Rillen, die aber glaube ich nicht viel ausmachen. Und die Federelemente müssen Standard sein. Wir haben drei Stoßdämpfer vorbereitet, um für jede Gripsituation, oder eine komplett andere Abstimmung mit den neuen Reifen, vorbereitet zu sein.»
Reiterberger fuhr in der Superbike-WM bereits in die Top-5, die Erwartungshaltung des 23-Jährigen ist entsprechend hoch. «Ich will auf alle Fälle vorne dabei sein, wie es dann ausschaut, müssen wir sehen», meinte der Deutsche Meister gegenüber SPEEDWEEK.com. «Jerez liegt mir nicht ganz so gut, aber mit meiner Crew kann ich sicher ein gutes Ergebnis einfahren. Top-5 muss auf alle Fälle drin sein. Für uns geht es auch darum mal im Fahrerlager der Stock-Klasse zu sein, die Abläufe kennenzulernen und erste Erfahrungen mit den Reifen zu machen. Damit wir uns dann im Winter auf nächstes Jahr vorbereiten können. Darauf liegt das Hauptaugenmerk.»
«In der Superstock-EM sind keine Schnarcher, da sind richtig schnelle Leute dabei», ist Reiti bewusst. «Man hat auf dem Lausitzring gesehen, was die mit profilierten Reifen für Zeiten fahren. Da kommt man nicht einfach hin und fährt alle in Grund und Boden.»
Wie wurde es bei deinen Fans und Sponsoren aufgenommen, dass du ein Zwischenjahr in der EM einlegst? «Positiv, die meisten freuen sich für mich, dass wir mit dem gesamten Team einen Schritt höher kommen. Die übernächste Stufe ist dann die WM, wo wir hinwollen. Deshalb machen wir das, damit wir dann hoffentlich bald in die WM kommen. Wenn man das so sieht, dann kann man zuversichtlich sein und sich freuen, dass es weitergeht.»
Als bester BMW-Pilot liegt ein Rennen vor Schluss Marco Faccani aus dem Team Althea auf dem achten Gesamtrang, der Italiener überzeugte nur in Misano, wo er gewann. «Mit der BMW muss mehr möglich sein», unterstreicht Reiterberger. «Das hat man letztes Jahr mit De Rosa gesehen, der die Meisterschaft gewann. Das Motorrad hat weiterhin die Fähigkeit, das zu schaffen. Ohne Pech hätte Sandi auf dem Lausitzring auf BMW gewonnen. Und 1:38,2 min auf dem Lausitzring fahren, ist nicht schlecht.»