Marvin Fritz liebäugelt für 2018 mit der Superbike-WM
Mehr als Platz 13 in der Gesamtwertung ist für Marvin Fritz im letzten Rennen der Superstock-1000-EM am 22. Oktober in Jerez nicht mehr möglich, zu viel Vorsprung haben die Gegner. Nur Julian Puffe, aktuell bester Deutscher in der Meisterschaft, ist mit zwei Punkten mehr noch greifbar.
Fritz ist mit seiner Saison nur bedingt zufrieden, die Ansprüche an sich selbst sind hoch. Der Mosbacher wollte so gut sein wie das Yamaha-Werksteam und regelmäßig in die Top-5 fahren. Doch nach seinem schweren Sturz in Assen, der Zusammenstoß hätte ihn das Leben kosten können, verpasste er die Rennen in Imola und Donington Park – zehnte Ränge in Aragón und auf dem Lausitzring sind seine besten Ergebnisse.
Wäre deine Saison ohne den Assen-Crash anders verlaufen? «Ich denke schon», meint der Badener. «Ich lag auf Platz 4 und war gut dabei. Wir dachten nicht, dass die Reifen einen so großen Unterschied ausmachen, das Bike verhält sich damit ganz anders. Aber wir kommen immer näher ran. Klar habe ich mir mehr erhofft – wir machen einen guten Job, hatten aber immer Pech. Auf dem Lausitzring lag ich auf Platz 5, später fuhr mir Faccani hinten rein und ich musste in den Kies. Ich bin dann wieder von 15 auf 10 gefahren. Meine Zeiten hätten allemal für den fünften Platz gereicht. In Misano lag ich auf Rang 7, dann ging in der letzten Runde direkt vor mir das Bike von Sandi aus, mir riss es die komplette Verkleidung runter. Im Ziel war ich Elfter, aber nur 7,9 sec hinter dem Ersten. Ein siebter Platz in dieser Klasse ist wie ein Sieg in der IDM. Das Feld ist viel härter, viel umkämpfter, es sind viel mehr Topfahrer da.»
Über 2018 hat Fritz mit seinem Team Bayer-Bikerbox Yamaichi Yamaha noch nicht geredet, «das mache ich nach Jerez», erzählte der Deutsche Meister von 2016 SPEEDWEEK.com. «Fix ist, dass ich Langstrecken-WM fahre, ich habe einen Zwei-Jahres-Vertrag mit YART. Dort bin ich auch sehr glücklich, wir haben Unterstützung aus Japan. Auch Bridgestone gibt richtig Gas.»
Marvin hofft zudem auf mehrere Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM 2018, «fest ist aber noch nichts», unterstreicht er. Auch was das Team betrifft, hüllt er sich in Schweigen.
Mandy Kainz, Chef von YART, träumt seit Jahren davon, sich mit den besten Teams in der Superbike-WM zu messen. Je seriennaher das Reglement für 2018 wird, desto leichter haben es Teams aus anderen Meisterschaften, daran teilzunehmen. Denkbar, dass er seinem Schützling diese Chance ermöglichen möchte.