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Pascal Nadalet: Spass kommt vor Training

Von Maurice Leblanc
Schweizer Meister Pascal Nadalet

Schweizer Meister Pascal Nadalet

Mit zwei klaren Siegen sicherte sich Pascal Nadalet in Hockenheim seinen zweiten nationalen Superstock-600-Titel in der Schweizer Meisterschaft.

Im Frühjahr wolltest du in Schleiz nur ein bisschen SMR-Luft schnuppern, jetzt bist du nach 2010 zum zweiten Mal Superstock-600-Meister. Was ist passiert?
Beim Auftakt in Schleiz lief es mit einem Sieg und einem zweiten Platz überraschend gut. Als wir zurückkamen, klingelte das Telefon fast pausenlos. Alle ermunterten mich, weiterzumachen. Tatsächlich fanden wir neben Kawasaki und dem Händler Kurt Blau noch ein paar zusätzliche Sponsoren und entschieden uns, die komplette Saison zu bestreiten.

Bist du vom Erfolg überrascht?
Ja und nein. Das Feuer war schnell wieder da, als die rote Ampel am Start erloschen ist. Zudem bin ich im Team sehr gut aufgehoben, da passt alles. Aber es ist natürlich auch alles perfekt gelaufen. Andere wie Michael Peh haben mehr Pech gehabt mit Stürzen und technischen Problemen.

Ein Aufstieg in die Topklasse Superstock 1000 ist für 2013 kein Thema?
Ich glaube nicht, dass die 1000er meine Welt sind. Bei den Kawasaki-Trackdays in Hockenheim habe ich mal die ZX-10R meines Teamkollegen Christian Küenzi einen halben Tag um die Strecke gescheucht, das machte echt Spass. Aber ich glaube, ich bin vom Typ her eher der 600er-Pilot. Zudem trinke ich abends lieber mal ein Bier, als dass ich noch joggen oder trainieren gehe. Eine 1000er ist physisch viel anstrengender, ohne intensives Training gewinnst du über eine ganze Saison betrachtet keinen Blumentopf.

Ist diese Entscheidung endgültig?

Endgültig ist im Rennsport nichts. Ich wollte im Frühling in Schleiz ein bisschen Spass haben, jetzt bin ich Meister. Wenn ich jetzt entscheiden müsste, würde ich nein zu den 1000ern sagen. Aber vielleicht ist morgen wieder alles anders.

International fahren ist kein Thema?

In der Langstrecken-WM müsste ich 1000er fahren, und dann erst noch sehr lange, das wäre dann, wie gesagt, ziemlich anstrengend. Ab und zu in der IDM mitfahren, warum nicht? Auf Vize-Meister Daniel Sutter fehlte mir in Hockenheim eine gute Sekunde, das ist in der IDM eine Welt und reicht nicht mal für einen Punkterang. Aber Sutters Kawasaki-Team um Roman Raschle hat mir sehr viel geholfen, vor allem auf dem Fahrwerkssektor. Diverses Material ist von ihnen. Aber bereits bei der SMR in Hockenheim habe ich gesehen, dass das IDM-Niveau sehr hoch ist. Ich konnte das Tempo der Gastpiloten nur kurz mitgehen. Man darf aber nicht einfach dem Material die Ursache dafür geben, der grösste Teil liegt im fahrerischen und physischen Bereich. Topleute wie Sutter sind mir auch athletisch ganz klar überlegen, über eine Renndistanz wirkt sich das gnadenlos aus.

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