Rennsport-Sponsor Gerhard Schuh verstorben
Gerhard Schuh (1939 – 2017)
Der am 23. Februar 1939 geborene Geschäftsmann gründete bereits 1959 als Motorrad-Vertriebspartner des japanischen Herstellers Honda, die Firma Schuh als Honda Stützpunkthändler in Frankfurt/Main.
Anfang der Siebziger Jahre erkannte Gerhard Schuh das große Potential um das Motorrad und dessen Stellenwert in einer immer mehr auf Freizeit orientierten Gesellschaft. Das war auch der Start der Firma Schuh Motorrad Zubehör GmbH mit Sitz im saarländischen St. Wendel. Mit den Motorradrennen in St. Wendel in den 60er Jahren und damit die Begeisterung für das Motorrad schlechthin, kam auch seine Begeisterung zum Rennsport für den gebürtigen Saarländer.
Der aufkommende Motorradboom Ende der 1980er-Jahre war für ihn der Einstieg in den Rennsport mit dem Schuh Racing Team als Sponsor. Als Importeur für die japanischen Shoei-Helme rüstete er zudem unzählige deutsche und internationale Fahrer damit aus, die Namensliste liest sich wie das Who is Who des Motorradsports.
Einer der größten motorsportlichen Erfolge erlebte Gerhard Schuh beim Deutschen Motorrad Grand Prix 1991 in Hockenheim. Dort gewann Ralf Waldmann auf der Schuh gesponserten Honda 125 seinen ersten Grand Prix. Und zum Abschluss des Renntages holte Ralph Bohnhorst mit Beifahrer Bruno Hiller den Sieg in der Seitenwagen-Klasse. Auch Vize-Weltmeister Reinhold Roth trug seinen Helm.
Als Sponsor war Gerhard Schuh maßgeblich bei der Durchführung des Motorradrennens in St. Wendel des Motor-Sport-Club Nordsaar beteiligt. Schließlich war seine erste Frau die Tochter des damaligen Rennleiters August Balthasar. Als Sponsor der Pro Superbike-Serie in den 1990er-Jahren förderte er die Rennserie sowie den Großen Preis von Deutschland.
«Ohne Gerhard Schuh hätte ich 1990 nicht in der Motorrad-Weltmeisterschaft starten können, er hat mir den internationalen Einstieg ermöglicht», meinte der zweifache Vize-Weltmeister Ralf Waldmann. «Bis zum Ende meiner Karriere hat er mich immer unterstützt. Ich habe ihn vor zwei Jahren in Spanien das letzte Mal getroffen. Es ist traurig, dass er nicht mehr unter uns ist.»
Auch Ralph Bohnhorst trauert um ihn: «Gerhard Schuh hatte ein Herz für uns Rennfahrer, er hat uns allen geholfen. Ihm hat der Motorradsport sehr viel zu verdanken.» Gerhard Schuh war in den letzten Jahren weiterhin im Motorrad-Sektor aktiv und lebte seit über 20 Jahren in Denia/Spanien sowie Meggen-Luzern/Schweiz, er war mit seiner Gattin Margit Weirich-Schuh verheiratet.
Das Sterbeamt und die Beisetzung finden im engsten Familienkreis in Meggen bei Luzern in der Schweiz statt. Die Trauerfeier ist am Donnerstag, den 13. Juli um 18:30 Uhr im Bliestaldom St. Remigius in der Hauptstraße in 66606 St. Wendel im Stadtteil Bliesen. Danach findet im Gemeindezentrum in der Burgstraße eine gemeinsame Begegnung seiner Motorsportfreunde statt.