Kalex-Pilot Jesko Raffin: «Alles unter Kontrolle»
Jesko Raffin: CEMC-Moto2-Doppelsieg in Oschersleben
Jesko Raffin, der als Nachwuchsfahrer in der Formation Grand Prix Racing Switzerland von Marco Rodrigo dieses Jahr die Spanische Moto2-Meisterschaft bestreitet und im Mai in Aragón sein erstes Rennen gewann, dominierte in der etropolis Motorsport Arena Oschersleben beide Moto2-Rennen der neuen Central European Motorcycle Championship (CEMC).
«Gegen die IDM-Supersport-Motorräder hatten wir Nachteile am Kurvenausgang», erklärte Raffins Cheftechniker Michael Ferger. «Grund sind die Traktionskontrolle und die Spezialreifen, die bei den IDM-Teams zum Einsatz kommen. Wir sind hier mit Michelin-Einheitsreifen, wie wir sie in der Spanischen Meisterschaft verwenden, und dem Standard-Motor am Start. In Sachen Leistung hatten wir gegen die IDM-Piloten das Nachsehen, aber die Vergleiche zur Konkurrenz waren grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen.»
Teambesitzer Marco Rodrigo sagte vor dem Qualifying: «Wir sind zum Trainieren hier, weil das nächste Rennen der Spanischen Meisterschaft in Albacete einen ähnlichen Streckenverlauf besitzt und weil wir eine neue Teamstrategie vertiefen wollen. Für mich ist nur eines wichtig: Dass Jesko erneut dazulernt und die Strecke als besserer Fahrer verlässt, als er angereist ist. Ob er die beiden Rennen letztendlich gewinnt, ist für mich nebensächlich, aber theoretisch müsste er vom Niveau her ganz vorne dabei sein.»
Raffin gab sich tatsächlich nicht die geringste Blösse und distanzierte das Riesenfeld bereits im Zeittraining um fast eine Sekunde. Wie effizient die harte spanische Schule und die professionelle Infrastruktur um Ferger sind, zeigte sich im ersten Lauf. Hochkonzentriert und mit derselben Entschlossenheit wie in einem üblichen CEV-Lauf in Spanien legte Raffin los. Er gewann den Start klar, kam mit 1,5 Sekunden Vorsprung aus der ersten Runde zurück, brannte eine schnelle Runde nach der andern in die Bahn und war nach zehn Minuten der Meute um mehr als zehn Sekunden enteilt.
Danach nahm der 16-jährige Schweizer das Tempo heraus. «Aber nicht, weil ich müde war, sondern weil die Überrundungen begannen. Ich hätte den Speed nicht gehen können, ohne andere und mich zu gefährden, die Leistungsunterschiede waren einfach zu groß. Aber dennoch hat uns das Training unter Rennbedingungen hier viel gebracht. Wir konnten viel fahren und einiges durchprobieren», zeigte sich Raffin zufrieden.
Mit etwas weniger Abstand auf die Verfolger als im ersten Rennen, aber dennoch unangefochten, beendete Raffin das zwei Runden vor Schluss wegen eines Sturzes abgebrochene zweite Rennen. «Alles unter Kontrolle», lachte der Kalex-Pilot im Ziel. «Ich hatte etwas weniger Grip hinten als im ersten Rennen. Aber insgesamt war der Ausflug hierher ein voller Erfolg. Klar waren die beiden Siege schön, aber wichtiger war für uns die viele Testzeit und die Möglichkeit, viele Dinge auszuprobieren. Ich habe auch fahrerisch einiges dazugelernt.» (Quelle: Swiss Moto Racing)