WM: Van den Bosch schon in der ersten Startreihe
Thierry van den Bosch: Der Rückkehr meldete sich eindrucksvoll zurück
Der Flugplatz von Arensburg auf der Insel Saaremaa ist erstmalig Schauplatz des vierten Rennens zur Supermoto-WM. In unmittelbarer Nähe zu Finnland strömten viele Finnen auf die estnische Insel, um Ihre Stars, allen voran Mauno Hermunen, zuzujubeln. Dieser bedankte sich am Samstag nicht nur mit Fan-T-Shirts sondern setzte sich auch bei allen drei Sessions an die Spitze. «Es ist gut, hier vor den vielen Fans auf der Poleposition zustehen. Und noch besser, dass Thomas auf Platz 4 steht. Aber morgen ist das Rennen und da geht es um die Punkte, nicht heute», lässt Meisterschaftsleader Hermunen wissen. «Es macht mich zwar nicht schneller, aber es ist schön, die Familie und die ganzen Freunde hier zu haben.»
Sein Titelrivale und Markenkollege, Weltmeister Thomas Chareyre, muss am Rennsonntag von der vierten Position starten. Am letzten Wochenende war ihm in der ersten Runde des zweiten Rennens ein Stein gegen die rechte Hand geflogen. Wie sich herausstellte, ist der fünfte Mittelhandknochen an zwei Stellen gebrochen und handicapiert jetzt Chareyre stark. «Ich habe in der aktuellen Situation das Maximum herausgeholt und will versuchen, so wenig Punkte als möglich auf Mauno zu verlieren», stellt der Weltmeister die Ziele klar. «Ich werde eventuell nächste Woche oder nach dem Rennen in Latina in 14 Tagen zum Arzt gehen und die weitere Vorgehensweise klären.» TM-Teamchef Alex Serafini ist überzeugt: «Wenn Thomas fit wäre, könnte er den Grand Prix gewinnen.»
Die Kohlen für die Chareyre-Familie holte Bruder Adrien aus dem Feuer. Bei seinem dritten Rennen auf Michelin ist er inzwischen konkurrenzfähig. «Ich bin glücklich mit dem zweiten Startplatz, merke aber auch, dass ich noch einiges tun muss, um mich und meinen Fahrstil noch besser auf die Michelin einzustellen», freut sich der ältere der Chareyre-Brüder. «Ich bin glücklich, endlich wieder konkurrenzfähig zu sein. Und ich bin der Spitze näher gekommen. Für mich ist die Meisterschaft nicht wichtig. Es ist egal ob ich Dritter, Vierter oder Fünfter werde. Ich will Rennen und Veranstaltungen gewinnen. Wenn ich am Sonntag in der Lage bin, Mauno zu folgen, werde ich es tun. Und sollte ich nahe genug dran sein, werde ich auch versuchen, ihn zu überholen.»
Ein alter Bekannter meldete sich in der ersten Startreihe zurück. «Mr. Supermoto» Thierry van den Bosch konnte sich bereits bei seinem zweiten Rennen nach seiner fast einjährigen Genesungspause wieder in der Weltspitze zurückmelden. «Eigentlich hatte ich nur erwartet, dass ich mich auf dem Bike im Vergleich zu letzter Woche wohler fühle. Aber es hat sehr viel besser funktioniert. Ich habe versucht ruhig zu bleiben und nicht zu aufgeregt zu sein», gesteht der vierfache Weltmeister. «Es ist toll in der ersten Reihe zu stehen und das Motorrad fühlt sich perfekt an. Ich hoffe, morgen einen guten Start zu haben und ein gutes Rennen zeigen zu können. Ich habe keinen Druck. Es ist schön, auf Startplatz 3 zu sein, aber das Wichtigste ist, ohne Sturz und Verletzung durchzukommen und mich wieder an das Rennfahren zu gewöhnen.» Da können sich Hermunen und Teamkollege Chareyre warm anziehen wenn «VdB» sich mal endlich an die TM gewöhnt hat.