WM Estland: Vierter Doppelsieg für Hermunen
Tausende gutgelaunte und lautstark anfeuernde Finnen waren auf dem Flugplatz von Arensburg in Estland angereist, um bei strahlendem Sonnenschein Ihren Favoriten Mauno Hermunen bei der Titeljagd zu unterstützen. In beiden Rennen konnte sich der Finnen von Pole-Position aus startend in der ersten Kurve an die Spitze setzen und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab.
Beim Interview zeigte er sich traditionsbewusst und gab sich wortkarg. «Es ist gut, dass ich bisher alle Rennen gewonnen und jetzt einen Vorsprung in der Tabelle habe. Es waren viele Familienmitglieder, Freunde und Fans hier, so dass es für mich ein besonderes Rennen war», gab der nun mit 28 Punkten führende TM-Pilot knapp Bescheid.
Der in der Tageswertung auf Platz 2 gelandete Weltmeister von 2011, Adrien Chareyre, war gesprächiger. «Es ist absolut positiv, verglichen mit meinem Anfang der Saison. Aber jetzt, da ich auf dem Podium bin, will ich auch gewinnen», lässt der ältere der beiden Chareyre-Brüder wissen. «Ich hoffe, dass ich derjenige sein kann, der Mauno in dieser Saison noch besiegen wird!»
Sein Bruder Thomas betrieb Schadensbegrenzung. «Einerseits bin und kann ich als Weltmeister mit zwei dritten Plätzen nicht zufrieden sein! Anderseits war mit der gebrochenen Hand nicht mehr möglich und ich habe ‹nur› zweimal fünf Punkte auf Mauno verloren», wertet der Weltmeister das Wochenende in Estland noch halbwegs positiv. «Ich werde nach dem nächsten Lauf in Latina in 14 Tagen die Sommerpause nutzen, um meine Hand behandeln zu lassen.» Chareyre wird somit den nächsten Lauf zur Italienischen Meisterschaft in Pomposa auslassen, da er dort mit 36 Punkten Rückstand auf Hermunen auf Platz 5 liegt.
Meier: Gelungenes Experiment mit Dunlop
Hannes Maier, der einzige deutschsprachige Pilot in der WM, hatte nach einigen Anlaufschwierigkeiten ein insgesamt positives Wochenende hinter sich. Lag er im zweiten Lauf sogar zwischenzeitlich auf Position 6, ehe er Schmutz ins Auge bekam und beim Sprung neben die Strecke geriet.
«Das Wochenende war sehr gut nach dem harten Crash in der letzten Woche. Ich bin immer besser zurechtgekommen», freut sich der Oberösterreicher. «Ich war heute noch recht vorsichtig und auch bei den Überholmanövern zurückhaltend, weil ich einfach nicht stürzen wollte. Es heute ganz gut und ich hatte mal das Glück, dass vor mir viele gestürzt sind und ich gut durchgekommen bin. Mit den Reifen habe ich heute einfach etwas riskiert und beim Dunlop-Reifenservice einen Vorderreifen gekauft. Die ganzen anderen Michelin-Fahrer haben am Vorderreifen 16 Zoll und eine Reifenmischung, die ich nicht bekomme. Also habe ich es jetzt mit Dunlop probiert und bin auf Anhieb gut zurechtgekommen. Jetzt muss ich noch am Setup arbeiten, um da noch mehr heraus zu holen. Ich würde gerne mit Michelin weiterfahren, aber wenn ich nicht das gleiche Material bekommen kann, wie die anderen Fahrer, dann werde ich in Zukunft vorne mit Dunlop fahren.»