Gabriel Noderer (Honda) erobert die ersten WM-Punkte
«Assen ist eine runde Strecke, ich konnte meinen Fahrstil noch nicht komplett umstellen», meinte Gabriel Noderer nach Startplatz 29. «Ich bremse zu spät in die Kurven rein und nehme zu wenig Speed mit. Ich bin einer, der es gerne über die Bremse macht, das ist in Assen schlecht.»
Im Rennen nützte der Franke das zu seinem Vorteil: «Ich bremste spät in die erste Kurve hinein, auch in den folgenden Kurven lief es gut. Leider habe ich in der letzten Kurve der ersten Runde einen Gang zu viel runtergeschaltet, das Hinterrad kam quer und mir sind fast alle vorbeigefahren – da musste ich wieder von vorne anfangen.»
Noderer kam mit 28,4 sec Rückstand auf den Niederländer Scott Deroue ins Ziel, der auch den zweiten WM-Lauf gewann, und eroberte als 14. seine ersten WM-Punkte. «Rang 14 ist akzeptabel, ich fühlte mich gut», urteilte der Student im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Leider war nach meinem Fehler der Zug nach vorne abgefahren, sonst hätten es noch mehr Punkte werden können. Aber WM-Punkte sind auf jeden Fall mal nicht schlecht. Es hätte auch weiter nach vorne gehen können, aber so wie das Wochenende begann, mit dem ultraschweren Trainings am Freitag, in denen ich überhaupt nicht mithalten konnte, ist das akzeptabel.»
Da die Motorräder in der Supersport-300-WM nur um die 50 PS haben, bei 158 Kilogramm Gewicht, wirken sich schon kleine Fehler des Fahrers oder bei der Abstimmung gravierend aus. «Ich hätte auch nie gedacht, dass die Übersetzung so wichtig ist», meinte der 20-Jährige. «Du musst das mit der Honda so genau hinbringen – wir müssen immer auf den Topspeed schauen, weil die Honda aus der Kurve hinaus nicht so gut geht wie die anderen Maschinen. Nur so kann ich wettmachen, was ich aus der Kurve verliere.»
Mit zwei WM-Punkten liegt Noderer nach zwei von neun Rennen auf dem 20. Gesamtrang.