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Gabriel Noderer: Macht es Sinn, bei Honda zu bleiben?

Von Ivo Schützbach
In der Supersport-300-Klasse 2017 sahen wir nur drei Honda CBR500R, Mika Perez wurde WM-Vierter. Gabriel Noderer erlebte bei der Scuderia Maranga eine deutlich schwierigere Saison – seine Zukunft ist unklar.

In der ersten Saison der Supersport-WM 300 war Gabriel Noderer aus Thalmässing südlich von Nürnberg einziger deutscher Fixstarter. Der 20-Jährige begann seine Karriere 2009 im ADAC Minibike Cup, nach drei Jahren ADAC Junior Cup folgten der Triumph Cup und die Triumph Challenge. 2016 startete er im European Junior Cup, dieses Jahr erfolgte das WM-Debüt.

In neun Rennen schaffte es der Franke zweimal in die Punkte, als jeweils 14. in Assen und auf dem Lausitzring. Teamkollege Alex Triglia landete als WM-31. mit drei Punkten einen Platz hinter Noderer.

Schnell zeigte sich, dass die Honda CBR500R grundsätzlich konkurrenzfähig ist gegen die Maschinen von Yamaha und Kawasaki. WILSport Racedays hatte die Honda aber offensichtlich deutlich besser vorbereitet als Noderers Team Scuderia Maranga, Mika Perez gewann zwei Rennen und wurde mit 104 Punkten WM-Vierter.

«Wir haben die Saison technische gesehen weit unten begonnen», erzählte Noderer SPEEDWEEK.com. «Wenn ich die Honda vom letzten Rennen in Jerez nehme, dann hätte ich diese im ersten Rennen in Aragón relativ leicht in die erste Startreihe gestellt. Aber jeder hat Fortschritte erzielt. In den Qualifyings lief es noch einigermaßen, aber in den Rennen taten wir uns mit der Honda super schwer. Das ging Perez auch so. Aber er startete weiter vorne und tat sich deshalb leichter, weil vorne mehr Kurvenspeed gefahren wird. Weil die Honda schwerer ist, stimmen wir sie weicher ab, um mehr Kurvenspeed fahren zu können, um einigermaßen auf die Rundenzeit wie die anderen zu kommen. Ich lasse das Motorrad schneller in die Kurven reinlaufen, wo die Yamaha mehr abbremsen. In der Gruppe war dann immer das Problem, dass ich mit denen abbremsen musste, oder sie mich ausbremsten. Dadurch verlor ich den ganzen Speed, das machte es ultra schwierig.»

«Dass die Honda von Perez eine andere ist, dass sie besser geht, ist auch klar», fuhr der 20-Jährige fort. «Sein Team hatte bereits zwei Jahre Erfahrung mit dem Bike. Für ihn wurde es über die Saison aber auch immer schwieriger mit diesem Motorrad, in Jerez musste er über die Superpole 1 gehen. Bis zum Lausitzring konnten wir die Honda gut verbessern, danach sind wir nicht mehr weitergekommen. Mit diesem Bike gibt es nur eine schnelle Linie. Das Team wird weiter auf Honda fahren – ich weiß nicht, ob das der richtige Weg ist. Es muss auf jeden Fall die Beschleunigung verbessert werden, da verlieren wir das meiste.»

Maranga Honda steht kurz davor, sich mit dem Italiener Nicola Settimo zu einigen. Der 17-Jährige kam in der letzten Saison im Team Bierreti by Yamaha nie über Platz 20 hinaus und blieb punktelos.

Noderer redet seit Wochen mit Teamchef Alberto Marangoni, «es hängt alles von den Sponsoren ab. Sicher ist bis jetzt nichts, ich habe mit vielen Teams gesprochen. Leider fehlt für die meisten Teams das nötige Kleingeld. Von meinem alten Team habe ich das lukrativste Angebot, der Vertrag liegt auf dem Tisch. Das ist eine schwierige Entscheidung: Wir haben das Motorrad verbessert und relativ viele Daten. Ich weiß aber nicht, ob wir damit nächstes Jahr konkurrenzfähig sind. Schwierig zu sagen. Ein bisschen was können wir noch optimieren. Aber sicher nicht so, dass wir immer vorne dabei sind.»

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