Luca Grünwald um den Sieg gebracht: «Oft hast a Pech»
Luca Grünwald aus dem Team Freudenberg KTM
In keiner anderen Klasse bekommt man besseren Rennsport geboten, als in der Supersport-300-WM – dagegen ist Moto3 Langeweile. Die Top-15 in Misano kamen innerhalb 3,360 sec ins Ziel, die Top-6 innerhalb 0,933 sec.
Jan-Ole Jähnig aus dem Team Freudenberg KTM bog als Erster in die letzte der 13 Runden ein, Teamkollege Luca Grünwald und WM-Leaderin Ana Carrasco waren ebenfalls in der elf Fahrer starken Spitzengruppe.
Kurzfristig übernahm Grünwald mit einem sehenswerten Manöver in einer Kurve außen herum die Führung, wurde aber auf der nächsten Geraden von mehreren Gegnern überholt.
Bastianelli, Perez und Gonzalez durften letztlich aufs Siegerpodest klettern, Grünwald wurde Fünfter, Jähnig Achter und Carrasco Zehnte.
«Das Rennen wurde immer langsamer», schilderte der Bayer SPEEDWEEK.com. «Die letzten fünf Runden ging es gemütlich dahin, weil keiner vorne sein wollte. In der letzten Runde habe ich geschaut, dass ich so um Platz 3 bin, das hat ganz gut funktioniert. Dann hat der Typ vorne, der hatte vier Zehntelsekunden Vorsprung, das Gas aber komplett zugedreht, der hat gewartet, bis die anderen wieder gekommen sind. Ich dachte mir, jetzt wird es so langsam, das wenn ich mit gut Schwung aus der Kurve komme, dann bin ich vielleicht Ende der Geraden Dritter. Aber das ist immer noch besser, als wenn mir zehn Mann vorbeifahren. Als ich dann in den nächsten Gang schalten wollte, hängte sich die Geschichte auf. Das war nicht absichtlich, dass die alle vorbei sind. Ich habe voll durchgezogen. Aber wir haben das ab und zu, dass der Gang raus- und wieder reinspringt. Das passierte zweimal hintereinander und fünf Mann fuhren vorbei, einer fuhr mir noch an den Lenker – weil ich keinen Vortrieb mehr hatte. Pech gehabt. Das ist unberechenbar, wir wissen nicht genau, wann das mit dem Getriebe kommt. Wir wissen, was wir machen müssten, das Reglement erlaubt uns das aber nicht.»
Grünwald bekam als Fünfter elf WM-Punkte, WM-Leaderin Carrasco als Zehnte nur sechs. In der Gesamtwertung liegt die Spanierin nach sechs von acht Rennen 16 Punkte vor dem Deutschen. Mit dem möglichen Sieg in Misano hätte Luca fast zu ihr aufschließen können.
«Der Podestplatz wäre auf jeden Fall drin gewesen», hielt der 23-Jährige fest. «In so einem Haufen geht es drunter und drüber, da kannst du gewinnen oder Zehnter werden. Das ist wirklich schade mit diesem Problem.»
Hast du zu Saisonbeginn gedacht, dass du jetzt als WM-Zweiter dastehst? «Ich hab’s gehofft», meinte Grünwald, «ich ging aber nicht davon aus. Ich wusste, wenn wir es gut hinkriegen, dann ist es möglich, dass wir bei den ersten drei, vier oder fünf dabei sind. Jetzt beiße ich mir gescheit in den Hintern, dass es heute nicht funktioniert hat – oft hast a Pech.»